Eine bedeutende Veränderung steht dem Elterleinplatz bevor, wo voraussichtlich ab 2026 eine neue U-Bahn-Station der Linie U5 entstehen soll. Doch die ersten Auswirkungen sind bereits spürbar: Die Bewohner eines historischen Gebäudes, das aus dem Jahr 1894 stammt, müssen in den kommenden Monaten aus ihren Wohnungen ausziehen. Unter den Betroffenen befindet sich auch ein Kindergarten und mehrere Gewerbetreibende, darunter ein Handyshop-Manager, der trotz eines unbefristeten Mietvertrags von Enteignung spricht.
Die Situation ist prekär, da auch ein neuer Standort für den Kindergarten gefunden werden muss. Petra Schanz von der Kindergruppe „Affenschaukel“ äußerte sich besorgt: „Wir haben ganz viele Kinder, die zu betreuen sind, und müssen halt auch in diesem Grätzel bleiben.“ Die Notwendigkeit eines Umzugs stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.
Verhandlungen über Ausgleichszahlungen
Die Wiener Linien setzten auf die unumgängliche Abrissentscheidung und bieten den betroffenen Mietern Unterstützung bei der Wohnungssuche an. „Uns ist klar, dass das für viele Mieterinnen eine herausfordernde Situation sein kann“, erklärte die Sprecherin Ingrid Monsberger-Köchler. Darüber hinaus seien auch Ausgleichszahlungen in Planung, deren genaue Höhe momentan noch verhandelt wird. Auffallend ist, dass der frühere Hausbesitzer nicht enteignet wurde; das Gebäude wurde käuflich erworben.
Die Frage des Erhalts der historischen Fassade ist ein weiterer Streitpunkt. Gerhard Hertenberger von der Initiative Denkmalschutz betont die kulturelle Bedeutung des Hauses und bedauert dessen bevorstehenden Abriss. „Es ist einfach unglaublich schade, wenn man ein Haus mit einer so original erhaltenen Fassade einfach abreißt“, sagte er. Sein Vorschlag, die Fassade zu erhalten und in das neue Stationsgebäude zu integrieren, wurde jedoch von den Wiener Linien abgelehnt. Die baulichen Anforderungen für die U-Bahn lassen diesen Kompromiss nicht zu, da der Platz begrenzt ist und während der Bauarbeiten die Straßenbahnen weiterhin verkehren müssen.
Auch Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ) äußerte Bedauern über den bevorstehenden Abriss. Dennoch betont er die baulichen Notwendigkeiten für die U-Bahn und die Vorteile eines breiteren Gehsteigs für mehr Sicherheit der Fußgänger. „Natürlich ist es schade, aber die Fläche wird für den Bau benötigt“, erklärte er.
Das Elterleinplatz-Projekt wird die Entwicklung des 17. Bezirks erheblich beeinflussen und wirft Fragen zum Umgang mit historischer Substanz in urbanen Gebieten auf. Für weitere Informationen zu diesem Thema bieten diverse Medien, wie wien.orf.at, umfassende Berichterstattung.
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