Die Welt der österreichischen Literatur wird durch ein neues Format auf spannende Weise präsentiert, das darauf abzielt, das Publikum für Literatur zu begeistern. „Literatur to go“ bringt moderne Medien in Kombination mit Archivaufnahmen und künstlerischen Lesungen, um die Vielfalt der heimischen Literatur auf frischartige Weise zu vermitteln. In jeder Episode wird ein neues literarisches Werk vorgestellt, wobei bekannte Werke wie Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“ und Robert Seethalers „Der Trafikant“ im Mittelpunkt stehen.
Beginnend am Samstag, dem 7. September, wird die Reihe auf 3sat ausgestrahlt, gefolgt von einer Lesung auf Ö1 am 9. September im Rahmen der „Radiogeschichten“. Die ausgewählten Texte sprechen besonders junge Menschen an. In einer der Folgen wird die Schauspielerin Eva Mayer Auszüge aus Stefanie Sargnagels autofiktionalem Roman „Dicht“ lesen. In diesem Werk reflektiert die Protagonistin über ihre Abenteuerlust und den Wunsch, dem Schulsystem zu entfliehen.
Kreative Inszenierung für das junge Publikum
Ein markantes Merkmal von „Literatur to go“ ist die kreative Verwendung von Bildmaterial, das eine assoziative Verbindung zur Erzählung schafft. Thalberg, eine der verantwortlichen Personen, beschreibt das Konzept als fortschrittlich und vielschichtig: „Die Bildebene öffnet neue Räume, Nachdenkräume, sie ist assoziativ, niemals illustrierend.“ Diese Herangehensweise an Literatur soll auch diejenigen ansprechen, die nicht unbedingt schon mit diesen Werken vertraut sind. Lukas Beck, ein weiterer Teil des Teams, hebt hervor, dass das Format eine Brücke zu einer Generation schlägt, die es gewohnt ist, Inhalte über Videos zu konsumieren.
Die innovative Idee, junge Menschen durch multimediale Produktionen für Literatur zu gewinnen, kommt nicht von ungefähr. Die Plattform „Booktok“ ist ein Beispiel dafür, wie Jugendliche moderne Technologien nutzen, um sich über Literatur auszutauschen. Die Faszination für österreichische Literatur ist also gegeben, was auch durch die hohe Besucherzahl beim 21. O-Töne Festival untermauert wird. Über 12.500 Literaturbegeisterte nahmen an den Lesungen heimischer Autorinnen und Autoren im Wiener MuseumsQuartier teil, was zeigt, dass ein reges Interesse an dieser Literatur besteht.
„Literatur to go“ könnte somit als Trendsetter im Bereich der Literaturvermittlung gelten, der zeitgenössische Medien effektiv einsetzt, um junge Menschen zu erreichen. Das Format schafft eine einladende Atmosphäre, in der Literatur nicht nur als akademisches Studium, sondern als lebendige Erfahrung wahrgenommen wird. Die Verbindung von Lesung und visueller Interpretation könnte dazu beitragen, eine neue Generation von Lesern zu gewinnen und das Interesse an heimischen literarischen Werken zu fördern.
Die Auswahl der Werke, gepaart mit der künstlerischen Darbietung, könnte den Zugang zur Literatur öffnen und das Verständnis für komplexe Themen erleichtern und gleichzeitig Emotionen wecken. „Literatur to go“ passen somit in die heutige digitale Welt und zeigen auf, wie Literatur neu definiert und erlebt werden kann.