Wien-Hernals

FPÖ-Funktionäre bei Begräbnis: Verunglimpfung der Vergangenheit im Fokus

FPÖ-Funktionäre, darunter Harald Stefan und Martin Graf, skandalisierten beim Begräbnis eines Schwarzhemden in Wien-Hernals mit der SS-Hymne „Wenn alle untreu werden“!

In einem beunruhigenden Vorfall, der in der Hauptstadt Österreichs aufgedeckt wurde, nahmen am Freitag mehrere Funktionäre der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) an einem Begräbnis in Wien-Hernals teil. Laut Berichten des „Standard“ kam es dort zu einer beeindruckenden, aber auch erschreckenden Darbietung: Die umstrittene SS-Hymne „Wenn alle untreu werden“ soll angestimmt worden sein. Diese Hymne ist bekannt dafür, das „heil’ge deutsche Reich“ zu besingen. Ob die anwesenden Politiker aktiv mitsangen, lässt sich jedoch nicht eindeutig klären.

Das Begräbnis fand zum Gedenken an Walter Sucher, einen ehemaligen FPÖ-Bezirksrat und Mitglied der Olympia-Burschenschaft, statt. Er verstarb am 10. September im Alter von 91 Jahren. Er war eine umstrittene Figur, insbesondere wegen seiner offenen Äußerungen über die SS-Hymne während eines FPÖ-Parteitags, als er selbst erzählte, dass er es sich nicht nehmen lasse, dieses Lied zu singen. Bilder von dem Begräbnis, die dem „Standard“ zugespielt wurden, zeigen, dass das Lied dort tatsächlich gesungen wurde.

Die Anwesenden

Unter den FPÖ-Politikern, die an dem Begräbnis teilnahmen, war auch Harald Stefan, ein Nationalratsabgeordneter, der bei den bevorstehenden Wahlen auf Platz 1 der Wiener Landesliste kandidiert. An diesem Abend trat er als Hauptredner beim Wahlkampfabschluss der FPÖ am Stephansplatz auf. Auch der Klubdirektor Norbert Nemeth und der Nationalratsabgeordnete Martin Graf waren anwesend. Graf nimmt an der Wiener Landesliste den dritten Platz ein. Darüber hinaus wurden mehrere Mitglieder der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ identifiziert.

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Die FPÖ-Funktionäre haben bislang keine Stellungnahme zu den Geschehnissen oder zu den Berichten über die SS-Hymne abgegeben, und ob sie bei dem Lied aktiv mitsangen oder das Begräbnis verließen, bleibt unklar. Laut Informationen von www.puls24.at.

Historische Hintergründe und Reaktionen

Die SS-Hymne hat eine lange und unrühmliche Geschichte. Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes weist darauf hin, dass das Lied aus dem 19. Jahrhundert stammt und von der SS, die während des Nationalsozialismus für zahlreiche Verbrechen verantwortlich war, als „Treue“- oder „Staffellied“ verwendet wurde. Die spezielle Version, die beim Begräbnis erklang, ist besonders problematisch, da sie nur in der SS-Interpretation das „heil’ge deutsche Reich“ besingt. Experten betonen, dass selbst die ursprüngliche Fassung, die von Max von Schenkendorf stammt, nicht ohne belastete Konnotationen ist, da sie dem Antisemiten Friedrich Ludwig Jahn gewidmet wurde.

Andreas Peham, ein Experte für Rechtsextremismus, forderte, dass das Absingen dieser stigmatisierenden Strophe nach dem Verbotsgesetz strafrechtlich verfolgt werden sollte. Weitere Details sind in den aktuellen Berichten auf www.puls24.at nachzulesen.

Die veröffentlichten Aufnahmen lösten bereits zahlreiche politische Reaktionen aus. Die SPÖ äußerte scharfe Kritik und stellte infrage, ob dies die „vernünftigen Kräfte in der FPÖ“ seien, auf die Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verweist. Auch NEOS-Politiker Douglas Hoyos stellte eine provokante Frage in den Raum, ob solche Vorfälle nicht die vermeintlichen „vernünftigen Kräfte“ entlarven, die wieder in die Regierung geholt werden sollen.

Quelle/Referenz
puls24.at

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