In Wien nimmt die Stadt entschlossen gegen spekulative Immobilienbesitzer vor, die seit Jahren Mieter in Horrorszenarien gefangen halten. Die Leitung der Wiener Grünen, vertreten durch Judith Pühringer und Georg Prack, hat die Zwangsverwaltung des maroden Gebäudes in der Salzachstraße 46 begrüßt, welches als Beispiel für die Missstände dient. „Die Zwangsverwaltung sendet ein starkes Zeichen an Spekulanten, die es mit der Verwaltung ihrer Immobilien nicht ernst nehmen“, erklärt Pühringer. Der grüne Druck habe endlich Wirkung gezeigt, wie auch die Stadtregierung laut ots.at berichtet, und sie plant, weitere "Horrorhäuser" unter die Lupe zu nehmen.
Schockierende Zustände in den Wohnungen
Das Anliegen der Grünen ist nicht nur politisch motiviert; es gibt handfeste Fälle, die die Dringlichkeit unterstreichen. Ein Beispiel ist das Zinshaus in der Rüdigergasse, wo ein Mieter seit mehr als einem Jahr ohne Bad und Heizung leben muss, weil die Arbeiten für einen neuen Aufzug stillstehen. „Es kann nicht sein, dass man Menschen in solchen Wohnungen leben lässt“, kritisierte Pühringer bei einer Pressekonferenz und stellte die verheerenden Bedingungen klar. In einem weiteren „Horrorhaus“ in Döbling fand die Polizei sogar eine vermisste Jugendliche, was die Gefahr, die von diesen Gebäuden ausgeht, nochmals verstärkt, wie der Kurier berichtete.
Die Grünen haben ein umfassendes Anti-Spekulationspaket angekündigt, das unter anderem die forcierten Zwangsverwaltungen und einen Fonds zur Aufkauf von Spekulationsobjekten umfasst. „Es ist unerlässlich, dass die Stadt Wien hier endlich entschlossener handelt“, fordert Prack und warnt davor, dass die zögerliche Vorgehensweise viel zu wenig ist im Angesicht der verheerenden Umstände, unter denen viele Wiener leben müssen. Bislang wurden 36 Abbruchbewilligungen für Altbauten erteilt – das ist erst die Spitze des Eisbergs, so die Grünen. Sie drängen auf ein schnelles Handeln zum Wohle der betroffenen Mieter, die in diesen katastrophalen Verhältnissen ausharren müssen.