In Wien schlägt die Alarmglocke: Die Arbeitslosigkeit hat mit 8,1 Prozent den höchsten Stand unter den Bundesländern erreicht. So hat der Wirtschaftssprecher der FPÖ, Udo Guggenbichler, die aktuellen Zahlen als schockierend, jedoch nicht überraschend bezeichnet. Er macht die Wiener Stadtregierung unter Bürgermeister Michael Ludwig für die prekäre Situation verantwortlich. Insbesondere erklärt Guggenbichler, dass die kontinuierlichen Gebührenerhöhungen und überhöhten Sozialleistungen dazu führen, dass viele Unternehmen unter Druck stehen und Stellen abbauen müssen. Zudem befürchtet er, dass die sinkende Bildungsqualität junge Menschen in die Arbeitslosigkeit drängt, da sie nach der Pflichtschule oft grundlegende Fähigkeiten wie Lesen oder Rechnen nicht mehr beherrschen können. Dies lässt sie ohne Perspektiven für eine zukünftige Ausbildung zurück.
Fachkräftemangel als Herausforderung für die Stadt
Im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit hat die Stadt Wien ein Fachkräftzentrum im Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerförderungsfonds (waff) gegründet. Laut Bürgermeister Ludwig soll dies dazu beitragen, die relevanten Akteure zusammenzubringen, um den Bedarf an Arbeitskräften zu analysieren und Lösungsstrategien zu entwickeln. Besonders im IT-Bereich werden rund 5.800 Fachkräfte in Wien vermisst, was einen signifikanten Handlungsbedarf offenbart. Außerdem gibt es im Bereich Umwelt Herausforderungen, wie etwa beim Ausbau von Photovoltaikanlagen, wo qualifizierte Monteure fehlen. Um der Digitalisierung Rechnung zu tragen, plant die Stadt zudem die Errichtung einer neuen Höheren Technischen Lehranstalt (HTL), um den bestehenden Bildungsbedarf zu decken. Jährlich müssen derzeit etwa 800 Interessierte an bestehenden Schulen abgelehnt werden, was den Druck auf das Bildungssystem erhöht. Diese Initiative könnte langfristig dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu verringern und die Arbeitsmarktsituation zu verbessern, wie kurier.at berichtet.
Die Stadtverwaltung bleibt jedoch in Aufruhr, da die Zahl der Arbeitslosen steigt. Obwohl die Gesamtzahl der unselbstständig Beschäftigten 2023 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat, ist die Situation besonders bei den 15- bis 24-Jährigen angespannt. Der rückläufige Trend in der Weiterbildung in Betrieben verstärkt das Problem, wie die Präsidentin der Arbeiterkammer, Renate Anderl, betont. Sie ist überzeugt, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern bessere Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten sollten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die aktuellen Entwicklungen zeigen eine besorgniserregende Tendenz auf dem Wiener Arbeitsmarkt, während der wirtschaftliche Ausblick für 2024 moderat bleibt, mit einem erwarteten Wachstum von 1,3 Prozent, wie ots.at vermeldet.
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