In Wien tut sich einiges im Bereich der Unternehmensgründungen. Im ersten Halbjahr 2024 wagten insgesamt 5.170 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Dies markiert einen bemerkenswerten Rekordwert, den die Stadt seit 1993 nicht mehr erlebt hat. In einer Zeit, in der die wirtschaftliche Lage vielerorts als bescheiden gilt, blüht die Hauptstadt der österreichischen Wirtschaft regelrecht auf.
Besonders hervorzuheben ist, dass ein wesentlicher Teil dieser Neugründungen sich auf das Gebiet des Klimaschutzes konzentriert. Dies zeigt, dass Jungunternehmer nicht nur auf finanzielle Aspekte setzen, sondern auch ein starkes Bewusstsein für ökologische Verantwortung entwickeln. Laut Wirtschaftsagentur Wien haben die Gründer einen klaren Trend erkannt und setzen mutige sowie innovative Ideen um.
Klimaschutz und Innovation
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) äußert sich optimistisch über die Entwicklung: „Eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Wirtschaft lebt von frischen Ideen und mutigen Initiativen.“ Diese positiven Meldungen sind nicht nur Ausdruck der Widerstandsfähigkeit der Wiener Wirtschaft, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung bereit ist, wirtschaftlichen Herausforderungen mit Kreativität und Engagement zu begegnen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der neuen Projekte sogar um 38 Prozent gestiegen.
Besonders erfreulich sei der Anstieg von Unternehmen, die konkret Klimaschutzprojekte umsetzen wollen. Hanke betont, dass dies zeigt, dass die Unternehmer die Botschaft verstanden haben: „In Wien ist beides möglich: erfolgreich wirtschaften und das Klima schützen.“ Dieses Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg und ökologischem Bewusstsein wird von der Stadtregierung stark gefördert.
Um in der heutigen Zeit langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen jedoch auch auf Nachhaltigkeit achten. Immer mehr Betriebe müssen die neuen EU-Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichterstattung einhalten, was bedeutet, dass sie einen transparenten Überblick über ihre umweltschonenden Maßnahmen geben müssen. Gerhard Hirczi, der Leiter der Wirtschaftsagentur, lobt die wachsende Bedeutung, die Nachhaltigkeit in der Unternehmenswelt aktuell genießt, und bietet entsprechende Schulungsangebote an, um Unternehmer bei der Umsetzung umweltfreundlicher Praktiken zu unterstützen.
Präzise Planung und kontinuierliche Kontrolle
Für Hirczi ist eine präzise Planung der Schlüssel zum Erfolg: „Der ökologische Fußabdruck eines Produkts wird zu 80 Prozent in der Designphase festgelegt.“ Er fordert Unternehmen dazu auf, bereits in der frühen Phase der Produktentwicklung klare Ziele zu formulieren und nachhaltige Strategien zu verfolgen. Das regelmäßige Prüfen der Wertschöpfungsketten kann helfen, die tatsächlichen ökologischen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit zu erkennen und negative Folgen zu vermeiden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bietet die Wirtschaftsagentur sogenannte Impact-Workshops an. Dort lernen Unternehmer, wie sie klimaschonende Geschäftsmodelle entwickeln und wichtige Werkzeuge wie Wertschöpfungskettenanalysen sowie Treibhausgasemissionsberechnungen nutzen können. Die Teilnahme an diesen Workshops zeigt, wie ernsthaft das Thema Klimaschutz in der Wiener Unternehmenslandschaft mittlerweile angegangen wird.
Das Ziel dieser Initiativen ist klar: nachhaltig wirtschaften, während gleichzeitig der Schutz des Klimas und der Umwelt priorisiert wird. Indem Unternehmer beiderseitige Interessen miteinander verbinden, stellen sie nicht nur den eigenen Erfolg sicher, sondern tragen auch aktiv zu einer umweltfreundlicheren Zukunft bei.
Weitere Informationen zu den Angeboten der Wirtschaftsagentur sind online unter wirtschaftsagentur.at erhältlich.
