Im Juli dieses Jahres war Wien von ernsthaften ethnischen Konflikten betroffen, die vor allem zwischen Jugendlichen aus Syrien und Tschetschenien ausbrachen. Die Polizei reagierte mit einer großangelegten Einsatzaktion, die nun Kosten in Höhe von 336.723 Euro verursachte. Der Betrag wurde kürzlich durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage durch den FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer bekannt gegeben.
Die Maßnahme fand im Zeitraum vom 9. bis 25. Juli 2024 statt und umfasste den Einsatz von Polizeikräften aus sechs Bundesländern, während Tirol und Vorarlberg nicht beteiligt waren. In dieser Zeit wurden insgesamt 196 Anzeigen erstattet und 23 Personen wurden festgenommen. Besonders auffällig ist, dass 41 der Anzeigen strafrechtlicher Natur waren, wobei sich 12 von insgesamt 23 Festnahmen ebenfalls auf das Strafrecht bezogen. Der Rest betraf Verwaltungsangelegenheiten.
Details zu den Konflikten
Die Auslöser für diese heftigen Auseinandersetzungen scheinen vor allem im Vorfall vom 3. Juni im Arthaberpark in Wien-Favoriten zu liegen, bei dem ein Tschetschene von syrischen Jugendlichen lebensgefährlich verletzt wurde. Dies führte zu einer Eskalation der Gewalt, die ihren Höhepunkt zwischen dem 5. und 7. Juli erreichte. An diesen Tagen kam es zu mehreren massiven Konfrontationen, unter anderem im Anton-Kummerer-Park in Brigittenau sowie am Bahnhof Meidling.
Insgesamt wurden bei diesen gewalttätigen Auseinandersetzungen mindestens sieben Personen verletzt, vier davon erlitten schwere Verletzungen. Der letzte bekannte Vorfall ereignete sich am 10. Juli am Bahnhof Floridsdorf, was die Sorgen über die anhaltende Gewalt in der Stadt weiter anheizte.
Während der gesamten Einsatzaktion von zwei Wochen kam es zu einer Verletzung eines Wiener Polizisten, der sich bei einem Sturz verletzte. Es ist bemerkenswert, dass die Beamten keine Schusswaffen verwenden mussten, was auf die präventive und deeskalierende Strategie der Polizei hinweist.
Die finanziellen Aspekte dieser Strategie und die Vielzahl der Anzeigen dürften in den kommenden Wochen und Monaten sowohl politische als auch gesellschaftliche Diskussionen anstoßen. Die Hintergründe und deren Entwicklung sind in weiteren Berichten von volksblatt.at detailliert beschrieben.
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