Vor genau zehn Jahren wurde in Wien ein entscheidender Schritt in der Brandermittlung vollzogen: Die Gründung einer zentralisierten Brandgruppe beim Landeskriminalamt (LKA). Diese Spezialeinheit hat sich seither als Vorbild etabliert und besteht aus 18 hochqualifizierten Ermittlern, die für Einsätze bei Bränden, Explosionen und anderen Vorfällen bestens ausgebildet sind. Jährlich werden sie zwischen 1.200 und 1.500 Mal alarmiert, wie Gerald Ryba, der Leiter der Brandgruppe, erläuterte. Tragische Bilanz: In den letzten zehn Jahren wurden 1.007 Personen bei Bränden verletzt, während 221 Menschen ihr Leben verloren. Die Dunkelziffer könnte noch höher sein, was die Dringlichkeit der Arbeit der Brandermittler unterstreicht, die oft mit rechtlich und emotional heiklen Fragen konfrontiert werden müssen. Diese Situation wurde kürzlich durch einen besonders auffälligen Vorfall verstärkt: Am 19. November brannte eine U1-Garnitur während einer Überstellungsfahrt komplett aus, ein glücklicher Umstand, da keine Passagiere anwesend waren, wie heute.at berichtete.
Intensive Einsätze und emotionale Herausforderungen
Die Brandgruppe ist nicht nur für die Aufklärung von Bränden zuständig, sondern auch für die Aufarbeitung der traumatischen Folgen, die solche Tragödien mit sich bringen. So sollen Ermittler oft den Hinterbliebenen Antworten liefern, was die emotionale Last ihrer Arbeit verstärkt. Ein Beispiel für deren Ernsthaftigkeit erlebten sie am 27. November, als sechs geparkte Autos in Wien-Floridsdorf ein Raub der Flammen wurden, nachdem ein 60-jähriger Syrer sie absichtlich in Brand gesetzt hatte, um einen Clan-Konflikt zu vertuschen.
Mit modernster Ausrüstung und spezialisierter Einsatzfahrzeugen sichern die Ermittler Spuren, analysieren diese und nutzen Techniken wie Thermografiekameras und chemische Analysegeräte, um wichtige Hinweise zu finden, die oft entscheidend für die Aufklärung einer Straftat sind. Diese fortschrittlichen Methoden sind unerlässlich, da die Tatorte häufig gefährliche Bedingungen aufweisen, die besondere Sicherheitsvorkehrungen erfordern, wie Dietmar Berger, der stellvertretende Leiter des Ermittlungsdienstes, betont. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens blickt die Brandgruppe Wien stolz auf ihre Erfolge zurück, auch wenn ihre Arbeit in Bränden und Explosionen weiterhin ein allgegenwärtiges Risiko darstellt, wie vienna.at berichtete.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung