In den letzten Monaten hat der Fall eines 24-jährigen Wieners, der in Florida inhaftiert ist, landesweit für Aufsehen gesorgt. Marc D. wurde vor über fünf Monaten im US-Bundesstaat Florida festgenommen und sitzt seither im Brevard County Jail, einem Gefängnis, das für seine hohe Belegung bekannt ist. Ihm werden schwere Vorwürfe gemacht, darunter der Missbrauch einer minderjährigen Person, sowie Entführung und Beeinträchtigung des Sorgerechts einer Minderjährigen.
Marc, der als introvertiert und schüchtern beschrieben wird, hatte das Opfer, eine 15-Jährige, online kennengelernt, während sie gemeinsam Computerspiele spielten. Nach monatelangem Chatten reiste er nach Florida, um sie zu treffen. Bei seiner Festnahme gab er an, dass der Sexualkontakt einvernehmlich gewesen sei und die Jugendliche sich ihm gegenüber als 19-Jährige ausgegeben habe. Diese Behauptung wird von den Ermittlungsbehörden jedoch angezweifelt, da der Schutz von Minderjährigen in den USA zu den höchsten Prioritäten zählt.
Kein fester Gerichtstermin
Obwohl die Anklage bereits erhoben wurde, steht ein Gerichtstermin noch aus, was für zusätzliche Unsicherheit sorgt. Laut dem Sheriff-Büro von Brevard County gibt es derzeit keinen festgelegten Verhandlungstermin. Dies könnte den Druck auf Marc D. und seine Familie, die in Wien lebt, weiter erhöhen. Sein Fall ist emotional aufgeladen, da die möglichen Strafen extrem hoch sind und bis zu 30 Jahre Haft umfassen können, sollte er für schuldig befunden werden.
Die rechtlichen Konsequenzen dieses Falls unterscheiden sich erheblich von denen in Österreich. Die US-Behörden behandeln die Vorwürfe gegen Marc D. sehr ernst, und die schweren Delikte, die ihm vorgeworfen werden, könnten nach dem österreichischen Strafrecht anders klassifiziert werden. Dies führt zu ernsthaften Überlegungen und Sorgen sowohl für ihn als auch für seine Angehörigen.
Unterstützung des Außenministeriums
In dieser schwierigen Phase steht das österreichische Außenministerium in ständigem Kontakt mit Marc und seiner Familie. Laut eines Sprechers werden alle Anstrengungen unternommen, um in dieser angespannten Situation zu unterstützen. Mitarbeiter der Botschaft hatten ihn mehrfach im Gefängnis besucht, um sich über seine Lage zu informieren und um sicherzustellen, dass er angemessen behandelt wird. „Wir werden weiterhin alles tun, um den Betroffenen und seine Angehörigen bestmöglich zu unterstützen“, bekräftigte der Sprecher.
Marc D. ist seit dem 1. Mai 2024 in Haft und hat seitdem in einem Gefängnistrakt verbracht, der zu einem anderen verlegt wurde. Diese Veränderung wurde durch diplomatische Bemühungen des Außenministeriums erreicht. Berichten zufolge hat sich seine Situation in den letzten Wochen, unter Bedingungen, die vor Ort herrschen, etwas verbessert.
Der Fall wirft grundlegende Fragen über rechtliche Differenzen zwischen den USA und Europa auf, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Minderjährigen. Marc D.s Schicksal bleibt ungewiss, während sich die rechtlichen Entwicklungen weiterhin entfalten.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, lesen Sie den Bericht auf www.5min.at.
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