Der öffentliche Verkehr in Wien durchlebt derzeit eine Phase der massiven Störungen, die Fahrtzeiten verlängern und die Geduld der Fahrgäste auf die Probe stellen. Nachdem am 19. November ein leerer U-Bahn-Zug nahe der Station Hauptbahnhof in Brand geriet, ist die U1 zwischen Reumannplatz und Schwedenplatz seitdem auf unbestimmte Zeit gesperrt. Die Ausfälle am Montag, einschließlich weitreichender Störungen der S-Bahn, sorgten für ein bezahltes Chaos in der Stadt.
Fahrgäste am Bahnhof Wien Mitte standen vor Anzeigetafeln, die nur Ausfallmeldungen und das Wort „Cancelled“ verkündeten. Die Situation verschärfte sich, als die Straßenbahnlinie O, die theoretisch eine Verbindung zum Hauptbahnhof bietet, überfüllt war und zahlreiche Passagiere nicht mehr zusteigen konnten. Auch Versuche, auf andere Straßenbahnlinien auszuweichen, scheiterten, da viele Trams in einem Stau feststeckten, und die Geduld der Wartenden auf die Probe gestellt wurde.
Überfüllte Fahrzeuge und ausbleibender Ersatzverkehr
Die Wiener Linien hatten ursprünglich versprochen, einen Schienenersatzverkehr zu organisieren, der jedoch nach wie vor nicht den Erwartungen entspricht. Entgegen den Informationen an den Stationen existiert dieser Ersatzverkehr kaum. Der einzige sichtbare Fortschritt ist, dass die WienMobil Räder zur kostenlosen Nutzung freigegeben wurden, doch kaum jemand möchte in der Kälte auf ein Leihrad umsteigen. Stattdessen setzen die Wiener Linien auf die Straßenbahn als Hauptverkehrsmittel, was in der Theorie logisch erscheint, in der Praxis jedoch zu Überfüllungen führt.
Die Straßenbahnlinie D, die als Ersatzlinie eingeführt wurde, hat die Fahrintervalle nicht deutlich verkürzt. Während die U-Bahn früher alle fünf Minuten fuhr, muss der D-Wagen nun in der Innenstadt alle zehn Minuten abfahren, was zu einem Anstieg der Überfüllung führt. Selbst an ruhigen Tagen können Fahrgäste an vielen Haltestellen nicht zusteigen, was die Frustration weiter verstärkt.
Die Wiener Linien selbst gaben an, dass ein U-Bahn-Zug, der bis zu 900 Passagiere befördern kann, durch andere Verkehrsmittel nicht vollständig ersetzt werden kann. Das Versprechen einer Verbesserung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, und die österreichische Bevölkerung sieht sich mit einem zunehmend überlasteten öffentlichen Verkehrsnetz konfrontiert.
Obwohl einige Ampelanlagen an den Fahrtrouten angepasst werden sollten, konnten die Versprechungen der Wiener Linien am Montag nicht eingehalten werden. Es bleibt ungewiss, wann die U1 wieder in Betrieb genommen wird, und die Geduld der Fahrgäste scheint nach diesem Chaos am Montag endgültig am Ende zu sein. "Wir bedanken uns bei unseren Fahrgästen für das Verständnis während dieser Herausforderung", heißt es nur lapidar von offizieller Seite.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik kann ein umfassender Bericht auf www.falter.at nachgelesen werden.
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