In den letzten Jahren hat sich die Situation bezüglich der Verschuldung junger Menschen drastisch verschärft. Laut der Schuldenberatung des Fonds Soziales Wien (FSW) sind nunmehr 20 Prozent der Ratsuchenden unter 30 Jahren. Insbesondere in der Hauptstadt Wien sind 14 Prozent der Klienten betroffen. Dieses alarmierende Phänomen wirft Fragen auf und erfordert genaueres Hinsehen.
Die Ursachen für diese Entwicklungen sind vielfältig. Gudrun Steinmann, die Leiterin der Finanzbildung beim FSW, weist auf die Herausforderungen hin, die sich durch moderne Zahlungsmethoden ergeben haben. „Heute kann jeder einfach über das Internet bestellen, wann immer er möchte. Das Online-Shopping verführt dazu, die Kontrolle über die eigenen Finanzen zu verlieren“, erklärt sie. Zudem kommen Angebote wie „Kaufe jetzt, zahle später“ und Konsumkredite hinzu, die den finanziellen Überblick ins Wanken bringen.
Die extremen Zahlen
Besonders betroffen sind junge Erwachsene im Alter von 19 bis 24 Jahren. Laut Steinmann sind viele dieser Schulden auf Arbeitsplatzverlust oder Einkommensschwankungen zurückzuführen. Ein zentraler Punkt bleibt dabei die oft mangelnde Finanzbildung. „Die Jugendlichen geben in unseren Gesprächen häufig an, dass sie die Risiken einer übermäßigen Verschuldung nicht ausreichend verstehen“, so Steinmann.
Der Alarmruf wurde bereits zu Beginn des Jahres laut – der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete von einem Anstieg von 22 Prozent an Privatinsolvenzen unter 24-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr. Dies wird zusätzlich durch eine Studie der WU-Forscherin Barbara Dunkl untermauert. In ihrer Untersuchung, die 1.967 18-Jährige aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland umfasste, gaben zwei Drittel der Befragten an, bereits Schulden gehabt zu haben, wobei zehn Prozent sogar innerhalb der eigenen Familie in die Verschuldung geraten waren.
Diese verschiedenen Aspekte verdeutlichen, dass die Problematik der Schulden unter jungen Menschen nicht nur eine individuelle Herausforderung darstellt, sondern auch durch strukturelle und gesellschaftliche Faktoren geprägt ist.
Für weitere Informationen zu dieser alarmierenden Thematik, die immer größere Bedeutung in unserer Gesellschaft gewinnt, lohnt sich ein Blick auf die umfassenden Berichte, wie die von www.meinbezirk.at.
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