In der politischen Landschaft Wiens kündigt sich eine neue, linke Stimme an. Die "Revolutionäre Kommunistische Partei" (RKP) wird am 9. November ihre Gründung feiern und plant gleichzeitig eine Protestdemonstration. Dies geschieht an einem bedeutenden Datum, dem Jahrestag der Novemberpogrome, um das Gedächtnis an die Verbrechen des Nationalsozialismus und den Widerstand dagegen zu wahren. Die RKP geht davon aus, dass die aktuelle Situation der Arbeiterklasse und der Jugend intole rabel ist und fordert umfassende Veränderungen im bestehenden System.
Die Ankündigung der RKP ist schon jetzt in der Stadt sichtbar, ihre Plakate hängen an mehreren Stellen. Die Demonstration beginnt am Samstag, dem 9. November, und wird von einer Reihe von Veranstaltungen begleitet. Die RKP nutzt diesen Tag, um gleichzeitig der Geschichte zu gedenken und ihre revolutionären Ideale zu propagieren. Ein wichtiges Statement seitens der RKP lautete: "Der Kapitalismus bietet den Menschen keinen Ausweg mehr. Wir sehen es als unsere Pflicht, für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen".
Veranstaltung im Ernst-Kirchwegger-Haus
Die Gründungsveranstaltung findet ab 17 Uhr im Ernst-Kirchwegger-Haus in Favoriten statt. Dieses historische Gebäude ist besonders bekannt in Kreisen der autonomistischen Bewegung und war einst besetzt. Nach der Beendigung der Besetzung im Jahr 2008 sind hier diverse Gruppen aktiv geworden. Dennoch, wie in der RKP angedeutet, wird das Erbe der ehemaligen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) kritisch betrachtet, da diese das Gebäude 2004 an eine Immobiliengesellschaft verkauft hat.
Die Menschen sind aufgerufen, an einer Kundgebung teilzunehmen, die um 15:30 Uhr am Keplerplatz beginnt und einen Zwischenstopp am Antifaschistischen Denkmal am Reumannplatz einlegt. Vertreter der RKP betonen, dass es wichtig ist, sich an die Vergehen der Vergangenheit zu erinnern, um eine bessere Zukunft gestalten zu können.
Kritik und Abgrenzung von anderen linken Parteien
Die neue Partei möchte sich von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und der KPÖ abgrenzen. Ein Sprecher erklärte, dass das Ziel der RKP die vollständige Ablösung des Kapitalismus sei, um eine demokratische Planung der Wirtschaft zu erreichen. Laut den RKP-Vertretern dient der Kapitalismus lediglich dem Profit einer kleinen, wohlhabenden Elite und führt zu Kriesen, rassistischer Diskriminierung sowie zur Marginalisierung breiter Bevölkerungsschichten.
Die RKP übt harsche Kritik an der SPÖ, die mit der ÖVP in Koalitionsgesprächen gemeinsame Sache mache. Die Gründung der RKP wird als notwendig erachtet, um den Widerstand aus der Arbeiterbewegung und der linken Szene zu stärken. "Wir gründen diese Partei nicht nur aus politischen Gründen, sondern auch, um den sozialen Herausforderungen der heutigen Zeit aktiv entgegenzutreten", so der Sprecher weiter.
Ein zusätzlicher Kritikpunkt betrifft die KPÖ. Obwohl die RKP bei der letzten Nationalratswahl zur Stimmabgabe für diese Partei aufgerufen hatte, hat sie sich mittlerweile klar von deren Positionen distanziert. Nach Meinung der RKP ist die KPÖ zu sanft und brauche es eine kämpferische Option, die sich vehement gegen die kapitalistischen Strukturen stellt und die Interessen der Arbeiterklasse direkt vertritt.
Das Programm der Veranstaltung beinhaltet neben Redebeiträgen auch kulturelle Elemente wie ein Arbeiterliedersingen und eine Feier, die um 20:30 Uhr beginnt. Tickets können über die offizielle Webseite der RKP bezogen werden. Interessierte sind eingeladen, sich an dieser historischen Gründung zu beteiligen und mit Gleichgesinnten zu diskutieren.
Die RKP sieht sich als Antwort auf eine Vielzahl von Herausforderungen und hofft, mit ihrem Engagement einen neuen Weg zu ebnen. Die politische Debatte wird in den kommenden Wochen voraussichtlich intensiver werden, während jede neue Partei ihren Platz im politischen Spektrum beansprucht.
Details zur Meldung