Wien-Favoriten

Parken in der Quellenstraße: 400 Euro Strafe für kurze Besorgungen

In Wien-Favoriten sorgt das kurzzeitige Abstellen von Autos in einer Einfahrt für einen Schock: 400 Euro Strafe für über 100 Betroffene – ein teures Vergnügen, das viele jetzt erleben!

In der belebten Quellenstraße in Favoriten, einem lebhaften Stadtteil Wiens, sorgt ein Parkplatzproblem für Unmut unter den Autofahrern. Anwohner berichten, dass sie bei kurzen Besorgungen in ihrer Eile ihre Fahrzeuge in einer Einfahrt abstellen, die scheinbar nicht genutzt wird. Dies führt jedoch zu äußerst hohen Bußgeldern von bis zu 400 Euro aufgrund von Besitzstörung. Eine tragische Ironie in einem Gebiet, in dem Parkplätze Mangelware sind und das Autofahren ohnehin schon oft zum Geduldsspiel wird.

Der Fahrer Cem Kurnaz, der oft seine Kinder von der Schule abholt, hat selbst die unangenehme Erfahrung gemacht. Er äußert sich frustriert: „Wenn ich mal Zeit habe, stelle ich mich kurz in die Einfahrt der Quellenstraße 92. Wer will da schon hineinfahren, immerhin ist da ein Kindergarten.“ Doch die Realität sieht anders aus. Die plötzlich eintreffenden Anwaltsbriefe erklären, warum dieser kurze Halt bald sehr teuer werden kann – dein Auto ist in der Einfahrt und das wird als Besitzstörung gewertet, unabhängig von der kurzen Standzeit.

Ungewöhnliche Maßnahmen und Reaktionen

Außer Kurnaz gibt es schon mehr als 100 weitere Betroffene, die durch dasselbe Schicksal betroffen sind. Diese Menschen haben sich oftmals über soziale Medien vernetzt, um ihre Erfahrungen auszutauschen. „Ich frage mich, wen ich hier eigentlich störe. Die Einfahrt ist viel zu eng für ein Auto“, hält Kurnaz fest und wirft damit ein Licht auf die Absurdität der Situation. Jüngst war sogar eine Videoüberwachung an der Einfahrt montiert worden, diese wurde jedoch schnell wieder entfernt, da sie im öffentlichen Raum nicht zulässig ist, erklärt Bezirksrat Konstantin Böck von der SPÖ.

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Die Eigentümer der Einfahrt haben sich bislang nicht öffentlich geäußert oder Gespräche angeboten, was die Situation zusätzlich belastet. Die ausbleibende Kommunikation schafft einen Nährboden für Unmut – aber auch für mögliche rechtliche Schritte, sollte sich der Verdacht bestätigen, dass keine gültige Einfahrtgenehmigung vorliegt.

Städtische Prüfungen und weitere Schritte

Die zuständige Magistratsabteilung wurde mittlerweile in diese Streitfrage involviert, berichtet Böck. Diese Behörden überprüfen derzeit die Rechtmäßigkeit der Einfahrt. Bezirksvorsteher Marcus Franz von der SPÖ zeigt sich über das vorgehen der Eigentümer verwundert: „An einem öffentlichen Platz kann es keine Besitzstörung geben“, sagt er und bringt damit einen neuen Aspekt ins Spiel.

Bis zur finalen Klärung der Sachlage bleibt es für die Autofahrer also beim Risiko, dass ein kurzer Halt eine hohe Strafe nach sich ziehen kann. Für diejenigen, die bereits betroffen sind, bietet Anwalt Rainer Mauritz einen Lösungsansatz an. Jeden ersten Dienstag im Monat gibt es eine kostenlose Erstberatung, die den Betroffenen helfen kann, sich über ihre Möglichkeiten zu informieren.

In der Zwischenzeit sind die Sorgen der Anwohner nicht unbegründet, denn der Parkdruck in der Quelle der Straße bleibt weiterhin hoch. In einem urbanen Umfeld, wo die Suche nach einem Parkplatz oft Nerven kostet, ist jeder rücksichtslose Autofahrer ein potenzieller Sündenbock. Die Diskussion über den Zugang zu Parkplätzen wird sicherlich auch in Zukunft ein zentrales Thema sein, nicht nur in Favoriten, sondern auch in anderen überlasteten Stadtteilen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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