In Favoriten, einem der dynamischsten Stadtteile Wiens, wird bald ein neues Wohnprojekt für geflüchtete Menschen in Betrieb genommen. In den kommenden Wochen werden etwa 110 neue Wohnungen in einem Neubau bezugsfertig, was bereits zu lebhaften Diskussionen geführt hat. Insbesondere die FPÖ hat Bedenken geäußert und fordert mehr Informationen darüber, wer für die Finanzierung zuständig ist.
Der Stadtteil Favoriten hat ein stetiges Wachstum erlebt, insbesondere durch die Erschließung neuer Wohngebiete. Im neu entstehenden Wohngrätzl Neues Landgut sowie in Rothneusiedl wird zusätzlicher Raum geschaffen. Dass nun auch in der Favoritenstraße neue Wohnungen entstehen, ist Teil dieser Expansionsstrategie. Dominik Nepp, der FPÖ Wien-Chef, äußerte seine Bedenken bezüglich der geplanten Einzüge von Asylanten und sprach darüber, dass die Öffentlichkeit mehr über die Finanzierung erfahren sollte.
Integration und Unterstützung für Flüchtlinge
Die neu geschaffenen Startwohnungen sind speziell für anerkannte Asylsuchende gedacht, die maximal eineinhalb Jahre dort wohnen können. Die Diakonie, die seit 150 Jahren Menschen in Bedarf unterstützt, wird die Geflüchteten betreuen. Roberta Rastl-Kircher von der Diakonie erklärt: „Es handelt sich um Startwohnungen, die jedoch auch von den geflüchteten Menschen bezahlt werden müssen.“ Daher ziehen hier ausschließlich asylberechtigte Personen ein, die sich gleichzeitig verpflichten, Deutschkurse zu besuchen. Rastl-Kircher führt weiter aus, dass es auch Beratungsangebote gibt, um den Geflüchteten bei Behördenangelegenheiten zu helfen. Diese Unterstützung wird vom Fonds Soziales Wien (FSW) bereitgestellt.
Die öffentliche Reaktion auf das Projekt ist durchwachsen. In den letzten Wochen gab es bereits Proteste von Anrainerinnen und Anrainern, die sich gegen die Unterbringung von geflüchteten Menschen in ihrer Nachbarschaft aussprachen. Diese Protestaktionen wurden teilweise von der FPÖ unterstützt, die zudem dazu aufgerufen hat, eine Unterschriftenliste auszufüllen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Inmitten dieser Kontroversen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Die Diskussion um die Integration und die Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge ist besonders in größeren Städten ein sensibles Thema, das zunehmend die öffentliche Meinung prägt. Weitere Informationen zu den Hintergründen dieses Projekts können im Bericht auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.