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Kokain und Kunst: Lola Arias eindringliches Theaterstück in St. Pölten

In Argentinien werden immer mehr Frauen ungewollt zu Drogenkurierinnen – Lola Arias beleuchtet in ihrem Stück „The days out there“ die erschreckenden Folgen!

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf Reisen und plötzlich haben Sie versehentlich ein paar Kilogramm Kokain in Ihrem Gepäck. Was wie ein spannender Handlungspunkt in einem Thriller klingt, ist für viele Frauen in Argentinien bittere Realität. In einem alarmierenden Trend werden immer mehr Frauen zu unwissentlichen Drogenkurierinnen, wodurch die Zahl der Inhaftierungen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Diese bedrückende Thematik hat die argentinische Theater- und Filmemacherin Lola Arias inspiriert, ein eindringliches Stück namens The days out there zu schaffen.

Das Stück wird am 19. September im Rahmen des Festival Tangente in St. Pölten aufgeführt. Arias, bekannt für ihre fesselnden und oft gesellschaftskritischen Werke, beschäftigt sich in The days out there intensiv mit den Erfahrungen von Frauen, die nach ihrer Haftzeit mit den Konsequenzen ihres Handels umgehen müssen. Ihre Arbeit resultiert aus einem Theaterworkshop, den sie in einem Gefängnis durchgeführt hat, wo sie Einblicke in das Leben der Inhaftierten gewann. Daraus entsprang nicht nur das Theaterstück, sondern auch ein dazugehöriger Film, der die Geschichten und Schicksale der Frauen beleuchtet.

Ein authentischer Einblick in das Gefängnisleben

Arias‘ Ansatz, der oft durch persönliche Berührung und Authentizität geprägt ist, ermöglicht den Zuschauern einen tiefen Einblick in die Herausforderungen, mit denen diese Frauen konfrontiert sind. Sie haben nicht nur ihre Freiheit, sondern auch einen Teil ihrer Identität verloren und kämpfen darum, ihr Leben neu zu gestalten. In einem Land, in dem die Drogenkriminalität grassiert, zeigt Arias auf, wie die sozialen Umstände viele Frauen in eine ausweglose Situation drängen können. Das Stück thematisiert auch die Stigmatisierung, die ehemalige Gefangene oft erfahren, und die Schwierigkeiten, die sie haben, sich wieder in die Gesellschaft zu reintegrieren.

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Die Ehrfurcht vor der menschlichen Erfahrung und das Bemühen, das Publikum zum Nachdenken anzuregen, sind zentrale Anliegen von Arias. Sie erforscht in ihrer Kunst die Grenzen von Freiheit und Gefangenschaft und beleuchtet die komplexen zwischenmenschlichen Dynamiken, die in solch extremen Situationen hervortreten. Dies macht The days out there zu einem unverzichtbaren Erlebnis für alle, die sich für die menschliche Psyche und soziale Ungerechtigkeiten interessieren.

Mit der Uraufführung von The days out there eröffnet sich eine wichtige Diskussion über die Rolle von Frauen in der Drogenkriminalität und deren ungewollte Verwicklung in einem Teufelskreis von Drogen, Gefangenschaft und Stigmatisierung. Lola Arias gelingt es, diese ernsten Themen mit viel Empathie und Sensibilität auf die Bühne zu bringen und dabei den menschlichen Schmerz und den Kampf um ein neues Leben in den Vordergrund zu stellen.

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