In der hitzigen Atmosphäre des Wiener Wahlkampfes hat die FPÖ eine humorvolle aber scharfe Attacke gegen die SPÖ-Kandidatin gebracht. Ein kürzlich veröffentlichtes TikTok-Video, in dem Christian Schuch, der Klubobmann der FPÖ-Favoriten, auf die Wahlplakate von SPÖ-Kandidatin Bayr Bezug nimmt, sorgt derzeit für Aufsehen in den sozialen Medien.
Das Video enthält eine amüsante Kritik, die den verzweifelten Traum vieler Wiener umreißt, einen eigenen Kleingarten zu besitzen. Schuch macht dabei deutlich, dass die Wartezeit auf einen Kleingarten in Wien zwischen 70 und 80 Jahren liegt – ein Umstand, der für viele Wiener eine kaum erreichbare Hoffnung darstellt. „Für die meisten Wiener bleibt die grüne Oase also ein ewiger Traum. Nicht so für Frau Bayr! Sie hatte das irrsinnige Glück, dass sie gleich zwei Kleingärten ergattern konnte,“ äußert er in dem TikTok. Dieser Umstand wird nicht zuletzt durch die Bildsprache ihrer Wahlplakate verstärkt.
Ein politisches Scharmützel
Die SPÖ-Kandidatin Bayr wird in dem Video nicht nur kritisiert, sondern wird auch mit einem persönlichen Vorwurf konfrontiert: Das Glück, zwei Kleingärten bekommen zu haben, könnte als unpassend empfunden werden, während viele Wienern eine solch privilegierte Situation vorenthalten bleibt. Schuch hat mittlerweile für sein Video viel Zuspruch erhalten; es verzeichnet bereits über 71.900 Aufrufe.
Die Wahlplakate, die als peinlich bezeichnet werden, scheinen in den Augen von Schuch und seinen Anhängern nicht nur schlechte PR für Bayr darzustellen, sondern auch ein Beispiel für die Kluft zwischen den sogenannten „Bürgern“ und denen, die in der Politik vertreten sind. In einer besonders ironischen Wendung rät Schuch den Wienern sogar dazu, die Plakate der SPÖ abzunehmen, um sich nicht weiter für die „Peinlichkeit“ zu schämen.
Die Bedeutung der Kleingärten in Wien
Kleingärten haben in Wien einen besonderen Platz. Sie sind nicht nur Rückzugsorte für viele Stadtbewohner, sondern vertreten auch ein Stückchen Lebensqualität in einer oft hektischen Großstadt. Angesichts der langen Wartezeiten auf einen solchen Garten wird die Schaffung von gerechten Bedingungen für alle Bürger immer relevanter. Schuchs Äußerungen können als Spiegelbild des tiefgreifenden Themas des Zugangs zu städtischem Grünraum angesehen werden, das viele Wähler berührt.
In den nächsten Tagen und Wochen wird sich zeigen, wie sich dieser Vorfall auf die Wahlkampfstrategien der beteiligten Parteien auswirken wird. Eines steht fest: Mit humorvollen, jedoch scharfen Angriffen wird der politische Diskurs unter den Wiener Parteien weiter angeheizt.