Nachdem die Hochwasserlage am Dienstag langsam auf einen stabileren Kurs in der Umgebung Wiens zusteuert, sind die Auswirkungen in der Bundeshauptstadt weiterhin eklatant spürbar. Die Straßen sind vielerorts unpassierbar, und die Supermärkte präsentieren sich auf besorgniserregende Weise: die Regale sind geentleert, und das Einkaufserlebnis hat sich drastisch verändert.
Das Wochenend-Hochwasser, das zunächst spektakuläre Bilder in den Medien hervorrief, hat in den umliegenden Gebieten von Wien verheerende Schäden angerichtet. Am Montag wurde den Wiener Bürgerinnen und Bürgern deutlich vor Augen geführt, wie sehr sie von den Lieferketten abhängig sind. In den Supermärkten ist die Auswahl drastisch geschrumpft: Eier, Obst und Gemüse sind kaum noch erhältlich. Besonders schlimm sieht es in der Fleischabteilung aus – hier lag lediglich ein einzelnes Produkt im Regal. Auch bei der Milch gibt es nur noch eine Handvoll Packungen zu kaufen.
Lieferengpässe und ihre Ursachen
Die Probleme in den Supermärkten sind nicht nur auf die regionale Verfügbarkeit zurückzuführen. Bei Spar Österreich gab die Pressesprecherin Nicole Berkmann zu, dass das Unternehmen mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Ein Großteil ihrer Mitarbeiter, die im Lager arbeiten, war am Montag aufgrund der Hochwasserschäden nicht an ihrem Arbeitsplatz, was die Lieferkette stark beeinträchtigte. Trotzdem gibt es Grund zur Hoffnung: „Wir laufen jetzt wieder annähernd normal“, so Berkmann. Die Versorgung sei mittlerweile sichergestellt, auch wenn nicht alle Mitarbeiter zurückkehren konnten.
Ähnliche Schwierigkeiten sah man auch im Rewe-Konzern. Hier erklärte Pressesprecher Paul Pöttschacher, dass einige Verkehrswege aufgrund der Wassermassen gesperrt waren, was die Lieferung erschwerte. Dennoch wurde die Lieferlogistik für diese Woche bereits optimiert, und die Normalität kehrt allmählich zurück. Die Priorität bei den Lieferungen lag in den letzten Tagen auf den am stärksten betroffenen Gebieten, in denen Wasser und Trockenlebensmittel dringend benötigt wurden.
Auf die Produzenten achten
Ein weiterer Aspekt, der derzeit großen Fokus erfordert, ist die Situation der Produzenten. Die Versorgung mit frischen Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse, hängt auch von den_farmer_ außerhalb Wien ab. Beispielsweise haderte der Fleischlieferant Wiesbauer aus Sitzenberg-Reidlinger mit Lieferengpässen, da ihr Gelände schwer getroffen wurde. Dennoch gibt es positive Nachrichten: Billa und Co. beziehen große Mengen an Obst und Gemüse aus dem Burgenland, das von den Hochwassern kaum betroffen ist.
Sowohl Spar als auch Rewe sind bemüht, die Verfügbarkeit von Produkten sicherzustellen. Durch ihre umfassenden Netzwerke und Versorgungsstrukturen können sie auf verschiedene Anbieter zurückgreifen, um Engpasssituationen zu überbrücken.
In der Folge zeigt sich, wie wichtig Flexibilität in der Lebensmittelversorgung ist und dass die Wiener Supermärkte zukünftig auch weiterhin auf die Stabilität ihrer Lieferketten angewiesen sein werden. Während die Stadt in vielen Bereichen wieder aufatmen kann, bleibt der Blick auf die Landwirte und Produzenten von entscheidender Bedeutung für die langfristige Versorgungssicherheit.