Im grünen Herzen von Wien-Döbling verbirgt sich ein Ort voller Abenteuer und Entdeckungen: der Robinson-Spielplatz. Auch wenn Dominic Schmid, ein Journalist mit starker Sehbehinderung, längst kein Kind mehr ist, zog es ihn hinaus, um die Freuden dieses Spielplatzes zu erkunden. In einer besonderen Reportage teilt er seine Erlebnisse, während er Eintritt beobachtet und mit neuen Eindrücken nach Hause geht.
„Ich wollte die Kindheit zurück ins Gedächtnis rufen und diesen geheimen Ort besuchen“, so Schmid über seine Beweggründe, den Robinson-Spielplatz aufzusuchen. Sofort nach dem Betreten des Areals erblickt er einen Holztisch, an dem viele Kinder beschäftigt sind. Als die Unterhaltung mit seiner Begleiterin aufkommt, wird Flo, ein Mitarbeiter des Platzes, auf sie aufmerksam und bietet spontan eine Führung an.
Ein Spielplatz voller Überraschungen
Die Entdeckungstour beginnt mit einer hohen Stufe, die Schmid locker mit seinem Blindenstock überwinden kann. Doch sofort erkennt er, dass es mit einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl deutlich schwieriger sein könnte. Flo erklärt, dass der Platz das ganze Jahr über verschiedene Formen annehmen kann, im Sommer sogar mit Wasser gefüllt ist. „Das Becken ist ein beliebter Ort für die Kinder, um sich auszutoben“, erzählt er, während fröhliches Lachen in der Luft schwebt.
Als sie weitergehen, führt der Weg durch einen leicht bewaldeten Bereich, der mit Holzbänken und einer rustikalen Feuerstelle gesäumt ist. „Hier können die Kinder grillen“, so Flo. Der Journalist erfährt, dass sogar Füchse und Dachse des Nachts gelegentlich vorbeischauen, vor allem wenn die Grillwürstchen vergeßen werden.
Ein weiteres Highlight sind die Tiere – zum Beispiel die griechischen Landschildkröten, die für Schmid, der sie nicht sehen kann, jedoch nur ein Gerücht bleiben. Auch das Biotop, in dem Libellen leben, ist ein faszinierender Punkt, während eine Zuchtbox mit speziellen Kokons ein weiteres Geheimnis offenbart.
Ein Ort für junge Abenteurer
Die Erkundung des Robinson-Spielplatzes bringt nicht nur Natur, sondern auch aufregende Spielgeräte ans Licht. Schmid führt sein Abenteuer fort und entdeckt ein Holzhaus in luftiger Höhe, wobei er erklärt: „Ich fühle mich hier wie ein Kind, bereit zum Spielen!“ Das Baumhaus ist wie aus einem Märchen, jedoch ist er für das kleine „Wikingerhaus“ etwas zu groß.
Eine Gatschküche, die nur für kreatives Spielen gedacht ist, reizt ihn gleichfalls, doch aufgrund fehlender geeigneter Kleidung bleibt er enttäuscht stehen. „Das hätte Spaß machen können“, murmelt er, während sie weiterziehen. Die nächsten Stationen umfassen eine Kletterwand, die ihn an alte Abenteuer erinnert, und auch Obstbäume, unter denen die Kinder bereits ehemalige Planzaktionen durchführen durften, sind ein schönes Beispiel für interaktive Erlebnisse.
Die Klangstation, wo Schmid Holzplatten auf eine Schnur findet, lädt ihn zum Musizieren ein. Doch bei diesem Versuch bleibt der erhoffte Klang aus – „klingt alles gleich“, stellt er fest. Das letzte Highlight der Tour, das fröhliche Kindergeschrei, zeigt ihm, dass Holzklötze und die Aussicht auf eine riesige Murmelbahn mit Tennisbällen beliebte Attraktionen sind.
„Der Tag auf dem Robinson-Spielplatz hat mir ein Stück meiner Kindheit zurückgebracht“, reflektiert Schmid. Er gesteht, dass seine Mobilität mit dem Blindenstock ihm nicht immer hilft, doch er schätzt die Möglichkeit, in Erinnerungen zu schwelgen und die Freude der Kinder um sich herum zu spüren. Mit jedem neuen Erlebnis auf dem Spielplatz wird das Gefühl stärker, dass hier nicht nur Abenteuer warten, sondern auch unvergessliche Momente gelebter Kindheit.
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