Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr von den Neos hat am Freitag wichtige Ergebnisse des Wiener Wertekonvents im Rathaus vorgestellt. Dieser Kongress hatte die Aufgabe, zentrale Werte zu identifizieren, die für das Zusammenleben in der demokratischen Gesellschaft Wiens entscheidend sind. Ein Schwerpunkt der Diskussion war die Bedeutung der deutschen Sprache in diesem Kontext.
Der Wertekonvent, der unter dem Motto „Prinzip Wien“ stattfand, versammelte rund 200 Personen aus unterschiedlichen Bereichen wie Politik, Religion und der allgemeinen Bevölkerung. Diese Teilnehmer wurden in acht Arbeitsgruppen gegliedert, die sich mit Themen wie Miteinander Leben, Bildung, Gesundheitswesen und digitale Räume beschäftigten. Ein Ergebnis dieses Prozesses war die Entscheidung, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Sprache zu ergreifen.
Maßnahmen zur Förderung der deutschen Sprache
Um den Umgang junger Menschen mit der deutschen Sprache zu verbessern, plant die Stadt, die verfügbaren Plätze für Deutschkurse im Sommer um 1.000 Einheiten zu erhöhen. Diese Kurse richten sich an Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter. Für die jüngeren Kinder, die sich zwischen Kindergarten und Volksschule befinden, sollen im nächsten Sommer zusätzlich weitere 1.000 Kursplätze angeboten werden.
Wiederkehr betonte, dass die Teilnahme an diesen Kursen auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Vorherige Sprachstandfeststellungen in den Kindergärten ermöglichen es, Kinder mit schlechten Ergebnissen gezielt anzusprechen. Obwohl eine gesetzliche Regelung auf Bundesebene erforderlich wäre, sieht Wiederkehr den Bedarf für solche Maßnahmen und hat seine Unterstützung für entsprechende Gesetzesänderungen erklärt. Interessanterweise schloss er noch vor kurzem verpflichtende Sprachtests für Kleinkinder aus, was zu einer intensiven Diskussion über die Herausforderungen der Sprachförderung in Wien führte.
Entwicklung eines Integrationsleitbilds
Darüber hinaus wird ein Leitbild für die Integration in Wien entwickelt, das bis spätestens Sommer 2025 abgeschlossen sein soll. Dieses Leitbild wird die wesentlichen Prinzipien und Werte festlegen, die das Zusammenleben in Wien leiten sollen, und dient als Grundlage für eine aktivere und verbindlichere Integration in der Stadt. Auch ein detaillierter Umsetzungsplan ist vorgesehen.
Zusätzlich wird eine Studie des Soziologen Kenan Gungör in Auftrag gegeben, um Einstellungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund zu analysieren. Ziel ist es, die Gründe für mögliche Abwertungshaltungen zu verstehen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Wiederkehr äußerte sich optimistisch und erklärte: „Wir sind reich an Ideen, und wir setzen diese wohlüberlegt um – um zu einem Wertekonsens zu kommen.“ Insgesamt zeigt das Vorgehen der Stadt Wien, dass eine klare Verständigung und Integration angestrebt wird, um das Zusammenleben in der vielfältigen Stadt zu stärken und zu fördern.