In Wien wurden über 303.000 Wahlkarten ausgestellt, um den Bürgerinnen und Bürgern die Stimmabgabe zu erleichtern. Auffällig ist, dass der Bezirk Donaustadt die meisten Karten erhalten hat, während die Innere Stadt die wenigsten ausgab. Unter diesen Wahlkarten befinden sich auch 15.577 für Auslandsösterreicherinnen und -österreicher. Wer seine Wahlkarte nicht persönlich abholen kann, hat die Möglichkeit, diese am Wahltag bis 17:00 Uhr in den Wahlreferaten abzuholen.
Für all diejenigen, die noch per Briefwahl abstimmen möchten, ist die Frist bis spätestens Samstag um 9:00 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Wahlkarte im Briefkasten eingeworfen werden. Laut einem Sprecher der Post wird es anlässlich der Wahl eine Sonderentleerung geben. Wer diese Frist verpasst, kann die Wahlkarte jedoch auch direkt am Wahltag in jedem Wahllokal abgeben.
Vielfältige Wahlhilfen nutzbar
Am kommenden Sonntag stehen insgesamt elf Parteien auf dem Stimmzettel. Um den Wählerinnen und Wählern die Entscheidung zu erleichtern, stehen zahlreiche Unterstützungsangebote zur Verfügung. Eine bekannte Plattform ist wahlkabine.at, die es ermöglicht, die eigenen politischen Standpunkte mit den Positionen der Parteien zu vergleichen. Der Andrang auf solche Tools wächst, wie John Evers von wahlkabine.at berichtet: „In den letzten 48 Stunden haben wir 80.000 vollständige User verzeichnen können.“ Insgesamt wurden auf der Plattform rund 800.000 Fragebögen ausgefüllt.
Zusätzlich verzeichnete Smartvote 50.000 Zugriffe, während Wahlrechner.at von 200.000 Personen besucht wurde. Diese Angebote scheinen besonders für junge Wähler von Bedeutung zu sein, da viele von ihnen bis kurz vor der Wahl unsicher sind. Birgit Schatz von wahlkabine.at betont die Wichtigkeit dieser Hilfen: „Wir hoffen, dass wir im Sinne von Demokratiebildung einen Beitrag leisten können.“
ÖVP und Grüne wetteifern um Stimmen
Am Freitag beendeten zahlreiche Parteien ihren Wahlkampf, bevor es zur Wahl geht. Die ÖVP steht mit der Hoffnung auf ein „Fotofinish“ auf Platz eins und mobilisierte ihre Anhänger. Die KPÖ unterzeichnete symbolisch einen „Vertrag mit der Bevölkerung“ auf dem Reumannplatz in Wien, was den Abschluss ihres Wahlkampfes markierte.
Die NEOS, geführt von Beate Meinl-Reisinger, warben bei einem „Zukunftsfest“ für ihre Reformkompetenz, während die Grünen am Maria-Theresien-Platz warnten, dass ohne ihre Mitbestimmung der Klimaschutz gefährdet sei. Am Abend fand auch der Wahlkampfabschluss der FPÖ am Stephansplatz statt.
Bei der Bierpartei äußerte sich ihr Spitzenkandidat Dominik Wlazny optimistisch trotz sinkender Umfragewerte. Sie möchten „Freude“ und „g’scheite Ideen“ ins Parlament bringen. Auf der anderen Seite verzichtete die Liste „Keine von denen“ auf eine offizielle Schlusskundgebung und entschied sich, stattdessen in der Bevölkerung Informationen zu sammeln und Gespräche zu führen. Am Samstag steht dann der Wahlkampfabschluss der SPÖ auf dem Programm, wo die Sozialdemokraten am Viktor-Adler-Markt zusammenkommen werden.