In der österreichischen Hauptstadt ist ein bemerkenswerter Trend zu beobachten: Fast die Hälfte der Wienerinnen und Wiener greift regelmäßig zu Second-Hand-Waren. Diese Erkenntnis gründet auf einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands, die die wachsende Beliebtheit von Flohmärkten und der Anzeigen-Plattform „Willhaben“ bestätigt.
Innerhalb Wiens gibt es eine Vielzahl an Second-Hand-Anlaufstellen, die von den Konsumenten begeistert angenommen werden. Die carla-Shops der Caritas sind hierbei besonders hervorzuheben, da sie gespendete Artikel verkaufen, deren Erlöse sozialen Projekten zugutekommen. Zudem betreiben die 48er-Tandler der Stadt und die Volkshilfe Geschäfte, die preiswerte Kleidung, Möbel sowie viele andere Dinge anbieten.
Wachstumszahlen und Marktvolumen
Der Boom dieser Second-Hand-Kultur lässt sich auch in Zahlen darstellen: Laut dem Handelsverband kauft fast jeder zweite Wiener mindestens einmal jährlich gebrauchte Gegenstände und gibt dafür durchschnittlich rund 195 Euro pro Jahr aus. Das gesamte Marktvolumen wird auf etwa zwei Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Hinter dieser Entscheidung stehen oft Gründe wie Nachhaltigkeit und der Wunsch, Geld zu sparen. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Kleidungsstücke sowie Möbel, aber auch Bücher und Filme finden verstärkt den Weg in die Wohnzimmer der Menschen. Die Kombination von Flohmärkten und Online-Plattformen wie „Willhaben“ sowie „Ebay“ ermöglicht den Konsumenten, ihre individuellen Wünsche zu erfüllen und besondere Artikel zu entdecken.
Doch während viele Wiener die Vorzüge des nachhaltigen Einkaufens genießen, steht der lokale Einzelhandel unter Druck. Viele Geschäfte sehen sich aufgrund eines Rückgangs der Kundenzahl gezwungen, ihre Türen zu schließen. Die Problematik des Online-Handels als größter Mitbewerber kann nicht ignoriert werden. Hohe Mieten und gestiegene Strompreise setzen den Geschäften zu, während immer mehr Menschen sich für den Einkauf im Internet entscheiden, anstatt ihren lokalen Einzelhändler zu unterstützen.
Die Beliebtheit von Vintage- und einzigartigen Artikeln ist unbestreitbar, doch es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends auf das Geschäftsklima in Wien auswirken. Kundenpräferenzen ändern sich, und die Frage, ob die lokale Einzelhandelslandschaft damit Schritt halten kann, bleibt offen. Für detaillierte Informationen über den Zustand des Einzelhandels in Wien, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.
Insgesamt zeichnet sich ein dynamisches Bild von einem Prinzip, das immer mehr Menschen anspricht und gleichzeitig die Herausforderungen für lokale Geschäfte verdeutlicht.