Die Suche nach qualifiziertem Pflegepersonal hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen, besonders in Ländern wie Österreich, wo das Pflegesystem unter einem akuten Personalmangel leidet. Im Zuge dieser Herausforderungen rekrutiert Österreich zunehmend Fachkräfte aus Ländern wie den Philippinen, wo unzählige Frauen ihre Hoffnung auf ein besseres Leben in der Ferne suchen.
Eine dieser Frauen ist Leonora Rayo, die vor eineinhalb Jahren ihre Familie auf den Philippinen zurückließ, um in Österreich als Pflegekraft zu arbeiten. Ihre Entscheidung, diesen Schritt zu gehen, war nicht leicht, insbesondere wegen der großen Herausforderungen, die dies mit sich bringt. Leonora spricht täglich mit ihrem 15-jährigen Sohn, der auf Hilfe angewiesen ist, und versucht so, die Bindung trotz der enormen physischen Distanz aufrechtzuerhalten.
Leonora ist nicht allein; Tausende philippinische Frauen gehen jedes Jahr diesen Weg und suchen neue Perspektiven, während sie sich gleichzeitig den emotionalen Schmerz des Trennens von ihren Lieben aussetzen. Das Gesundheitswesen in Österreich ist auf diese Arbeitskräfte angewiesen, während die einheimische Bevölkerung älter wird und die Nachfrage nach Pflegeleistungen steigt.
Rekrutierung auf den Philippinen
Die österreichischen Behörden und die Wirtschaftskammer setzen gezielt Programme um, um Fachkräfte aus dem Ausland anzuziehen. Diese Initiative ist Teil eines größeren Plans, den Pflegenotstand zu bekämpfen und gleichzeitig den Beschäftigten ansprechendere Bedingungen zu bieten. Die Kritik der Gewerkschaften bleibt jedoch spürbar, die Bedenken anmelden, dass diese Rekrutierungspraktiken den Druck auf die Arbeitsbedingungen der einheimischen Pflegekräfte erhöhen könnten.
Während Leonora in Wien arbeitet, lernt sie deutsch, um sich nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch im Alltag besser zurechtzufinden. Ihre Geschichte exemplifiziert das Zusammenspiel zwischen individuellen Bestrebungen und globalen Arbeitsmarkttrends. Firmen, die Pflegekräfte anwerben, hoffen auf langfristige Lösungen, während die Mitarbeitenden nach Stabilität und besseren Lebensbedingungen streben.