Die leidenschaftlich diskutierte Verzögerung der neuen U2-Teilstrecke in Wien zieht immer weitere Kreise. Schon seit Monaten mussten die Wiener Linien die Inbetriebnahme ihrer U-Bahn zwischen Schottentor und Karlsplatz verschieben, was bei den Fahrgästen für große Verärgerung sorgt. Die ursprüngliche Frist ist dabei längst überschritten, und ein neuer Termin steht noch immer in den Sternen.
Wie die Geschäftsführung der Wiener Linien erklärt, liegt der Grund für die Verzögerungen vor allem beim Hersteller der Software für die Bahnsteigtüren. Die französischen Firmen hätten, laut ihren Aussagen, wichtige Meilensteine nicht eingehalten. Daher denke man bereits über rechtliche Schritte nach. Gleichzeitig gab die Unternehmensführung auch zu, dass es interne Managementfehler gegeben habe, die zur Situation beigetragen haben.
Die Sicht der Zulieferer
Inmitten dieser Situation hat sich nun die betroffene Firma INEO geäußert, die für bestimmte technische Aspekte des Projektes zuständig ist. Die Sprecherin von INEO betont, dass die Verzögerungen nicht so dramatisch seien, wie von den Wiener Linien dargestellt. Ihrer Meinung nach seien die Probleme unter anderem durch einen Tunneleinsturz und einen Antrag auf notwendige Softwareänderungen im August verursacht worden. Diese Ereignisse hätten allerdings nur zu einer Verzögerung von einigen Wochen und nicht von mehreren Monaten geführt.
Des Weiteren wies INEO die Behauptungen zurück, dass verschiedene länderspezifische Zulassungsverfahren zu längeren Testphasen führen würden. Laut der Firma gelten europäische Standards, die klare Vorgaben für Zulassungsverfahren und Tests bis hin zur Einsatzbereitschaft vorschreiben.
Die Wiener Linien selbst wollen sich aktuell nicht weiter zu dem Thema äußern, abgesehen von einem kurzen Statement, in dem ihr Fokus eindeutig auf der schnellen Inbetriebnahme der U2 liegt. “Wir arbeiten intensiv daran, dass die U2 so schnell wie möglich wieder in den sicheren Betrieb gehen kann”, lautete die knappe Antwort aus dem Hause der Wiener Linien.
Die U2 bleibt jedoch ein heikles Thema in Wien, und während die Gespräche über die Herstellung von Klarheit und Verantwortlichkeiten weitergehen, können die Fahrgäste nur auf einen baldigen Abschluss der Arbeiten hoffen. Eine verlässliche Information zur Inbetriebnahme steht jedoch nach wie vor aus. Für weitergehende Details und Hintergründe zu den Verzögerungen wird auf eine umfassendere Berichterstattung verwiesen, die hier erhältlich ist.