Die Art und Weise, wie der DFB die Nominierungen seiner Spieler für die bevorstehende Heim-EM 2024 verkündete, hat bei vielen Fußballfans für Begeisterung gesorgt. Anstelle der üblichen telefonischen Einladungen, die Teamchefs Traditionell an die Spieler richten, wurde ein kreativer PR-Gag ins Leben gerufen. Die Namen der Spieler, die es in die Auswahl geschafft haben, wurden auf verschiedenen Plattformen von Influencern in sozialen Medien und in einem populären Fußball-Podcast bekannt gegeben. Solche neuen Ansätze blicken auf die eher unspektakulären Nominierungen der Vergangenheit zurück, die meist durch einfache Telefonanrufe gekennzeichnet waren.
Eine der interessanten Geschichten, die aus der Vergangenheit des österreichischen Fußballs stammen, ist die von Roman Mählich, einem ehemaligen Spieler, der vor über 30 Jahren sein Debüt für das Nationalteam feierte. Seine Karriere begann als Spieler für Sturm Graz, wo er viele Erfolge feierte, darunter mehrere Cupsiege und Meistertitel. Trotz seines Erfolgs war Mählich oft im Hintergrund tätig und wenig im Rampenlicht, wenn man bedenkt, dass er einmal den berühmten David Beckham in einem Champions-League-Spiel mit einer humorvollen Bemerkung konfrontierte.
Das unvergessliche Debüt
Unerwartet bekam Mählich die Chance, für die österreichische Nationalmannschaft zu spielen. Während eines Spiels gegen Wacker Wien wurde er von Teamchef Ernst Happel beobachtet, der einen Tag später, am 30. August 1992, Überraschung bot: Mählich wurde schnell ins Nationalteam berufen, was ihm in dieser Höhe vielleicht nicht voll bewusst war. Er erfuhr von seiner Einberufung erst kurz nach dem Endspiel, als Happel ihm mitteilte, er solle am nächsten Tag zum Training des Nationalteams kommen. Dieses Gefühl, von einem so renommierten Trainer ausgewählt zu werden, war für den damals noch unerfahrenen Spieler überwältigend.
So stellte sich Mählich auf den Weg ins Trainingslager in Oberösterreich, er hatte nur wenig Zeit, um sich vorzubereiten. Beim ersten Treffen mit Happel, dessen gesundheitlicher Zustand zu diesem Zeitpunkt bereits erkennbar war, wurde eine kurze, einprägsame Bemerkung gewechselt. Mählich fühlte sich geehrt, auch wenn Happel als wenig gesprächig bekannt war. Der darauf folgende Moment, als Mählich an der Gugl in Linz sein erstes A-Länderspiel absolvierte, ist für ihn unvergesslich geblieben. Es war das einzige Mal, dass er unter Happel spielte, da der Trainer nur kurze Zeit später verstarb.
Karriere und Erinnerungen
Nach Mählichs erstem Auftritt für die Nationalelf wurde er zurück in die U21 berufen. Es sollte bis 1997 dauern, bis er wieder ins Nationalteam berufen wurde, und darauf folgte die Teilnahme an der WM 1998 in Frankreich unter der Leitung von Herbert Prohaska. Diese Zeit wird von Mählich als ein großer Erfolg in seiner Karriere betrachtet, auch wenn das Team das Achtelfinale nicht erreichte. Seine Freude über die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft überwog dabei die Enttäuschung über das Ausscheiden.
Jahre nach seiner aktiven Fußballerkarriere bleibt Mählich ein bodenständiger Charakter, der viele großartige Erinnerungen an seine Zeit im Fußball mit sich trägt. Seiner Meinung nach zeigt die Art, wie Spieler heute in die Nationalmannschaft einberufen werden, eine positive Entwicklung im Fußball und hat das Potenzial, die Beziehung zwischen Fans und Spielern zu stärken.
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