Die Debatte um die Parkraumsituation in den Wiener Stadtteilen Floridsdorf und Donaustadt nimmt immer schärfere Züge an. Anwohnerinnen und Anwohner beschweren sich massenhaft über die neuen Parkplätze, die in engen Gassen eingerichtet wurden, und die damit verbundenen Veränderungen. Das Mailpostfach von MeinBezirk quillt über, während das Thema zu einer zarten Grenzlinie zwischen Sicherheit und Annehmlichkeiten wird.
In den letzten Monaten haben die strengen Kontrollen im Rahmen des Parkpickerls zu einer verstärkten Vergabe von Bußgeldern geführt. In vielen Siedlungsstraßen war das Parken schon seit Jahren tabu, was jedoch wenig Einfluss auf das Verhalten der Autofahrer hatte. Um dieser prekären Situation trotzig entgegenzuwirken, hat die Verkehrsbehörde neue Parkmöglichkeiten geschaffen, jedoch nicht zur Zufriedenheit aller.
Unmut und Petitionen
Insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner von Donaustadt äußern ihre Unzufriedenheit lautstark. Elisabeth Chrapal nimmt kein Blatt vor den Mund und bemängelt, dass die wenigen eingezeichneten „legalen“ Parkplätze schlichtweg nicht ausreichen. In Reaktion auf die unzureichende Parksituation haben sie eine Petition mit dem Titel „Parkplatzkrise in der Donaustadt“ ins Leben gerufen, die klare Forderungen nach ausreichenden und verständlichen Parkmöglichkeiten aufstellt.
„Die Einführung des Parkpickerls hat die Parkplatzkrise verschärft“, so das klare Statement im Petitionstext. Die Anwohner beklagen, dass die neuen Parkregelungen unverständlich und oft willkürlich wirken, was die belastende Situation für sie weiter verschärft. Aktuell wurde die Petition von 151 Unterstützern unterstützt, jedoch zeigt sich, dass die Stimmen aus Floridsdorf nicht minder laut sind.
Floridsdorfer Anwohnerinnen und Anwohner hingegen üben Kritik an den Entscheidungen der Verkehrsbehörde, die ihrer Meinung nach den Fußgängerverkehr gefährden. „Die rücksichtslosen Parkplatzmarkierungen gefährden nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer“, wirft eine Leserin ein. Besonders in den Straßen Karl-Benz-Weg, Loschmidtgasse und Penkgasse, wo früher Parkverbote herrschten, sind nun Hinweisschilder und Bodenmarkierungen aufgetaucht, die das Parken wieder ermöglichen.
Rechtmäßigkeit der neuen Regelungen
Die Magdalenenabteilung 46 (MA 46), zuständig für die Verkehrsinfrastruktur, betont, dass alle neuen Parkplätze rechtmäßig geschaffen wurden. „Das Ziel war es, eine Übersichtlichkeit und Legalisierung der Parkordnung zu schaffen“, erklärt ein Sprecher der MA 46. Trotz der vorgebrachten Kritik ist die Behörde der Meinung, dass diese Maßnahmen letztendlich zu einer positiven Beeinflussung der Verkehrssituation führen.
Die MA 46 erkennt allerdings an, dass nicht jeder Interessenwunsch erfüllt werden kann. Sie räumt ein, dass jede Veränderung im Verkehr sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Puella der Behörde erklärt, dass die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs durch die neuen Regeln letztlich gefördert wird.
Die Diskussion um die neue Parkplatzregelung könnte jedoch auf absehbare Zeit ein heikles Pflaster bleiben. Während die einen die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger in den Fokus rücken, kämpfen die anderen um mehr Parkraum. So bleibt abzuwarten, wie die Stadt und ihre Verwaltung auf die zunehmend emotionalen Anfragen und Beschwerden der betroffenen Bürgerinnen und Bürger reagieren werden.
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