Wien-Donaustadt

Herausforderungen an Wiens Schulen: Integration und Lehrermangel im Fokus

„Schulen in Wien-Donaustadt kämpfen mit Personalmangel und kulturellen Herausforderungen – Direktorin Doris Pfingstner fordert dringend Unterstützung für die Integration von Neubürgerfamilien!“

In der heutigen Gesellschaft stehen Schulen verstärkt vor Herausforderungen, die sich aus dem Zuzug von Familien aus verschiedenen Ländern ergeben. Doris Pfingstner, Direktorin einer Mittelschule in Wien-Donaustadt, betont die wichtige Rolle, die Schulen in diesem Prozess spielen. Sie erklärt, dass die Schulen einen entscheidenden Beitrag leisten müssen, um eine zwei Klassen-Gesellschaft zu vermeiden. Für viele Kinder ist die Schule der einzige Ort, an dem sie mit der österreichischen Kultur und Lebensweise in Kontakt kommen.

Die Integration von zugewanderten Familien, so Pfingstner, könnte durch verschiedene Unterstützungsangebote erleichtert werden. Beispielsweise könnten die Familien dazu angeregt werden, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken oder die zahlreichen kostenlosen Freizeitangebote zu nutzen, die für eine bessere Eingewöhnung sorgen. Auf diese Weise könnte ebenfalls der Spracherwerb gefördert und die Schulen entlastet werden.

Mangel an zusätzlichem Personal

Trotz dieser klugen Überlegungen stehen viele Schulen vor einem massiven Problem: Es fehlt an Unterstützung, vor allem an Zusatzpersonal wie Sozialarbeitern. Oft fühlen sich die Lehrkräfte alleingelassen, insbesondere an Schulen mit besonderen Herausforderungen. Eine Lehrerin berichtete im KURIER über die Schwierigkeiten, die sie in der Gleichstellung der Geschlechter erlebte. Ein weiteres Anliegen ist die fehlende Rückendeckung durch die Bildungsdirektion, die den Schulen bei der Umsetzung ihrer Konzepte oft nicht ausreichend zur Seite steht.

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Ein zentraler Punkt, der immer wieder angesprochen wird, ist der Mangel an Lehrkräften. Es bleibt ungewiss, ob rechtzeitig zum Schulstart genügend Lehrpersonen bereitstehen werden. Kimberger, der im Bildungssektor aktiv ist, schildert, dass immer wieder Lehrer krankheitsbedingt ausfallen oder aus anderen Gründen nicht antreten können. Diese Situation hat häufig zur Folge, dass Lehrerinnen und Lehrer ihr Engagement nach kurzer Zeit wieder aufgeben, als sie mit den realen Bedingungen im Klassenzimmer konfrontiert werden.

Die Ausbildung der Lehrkräfte könnte möglicherweise verbessert werden, um die Herausforderungen im Schulalltag besser zu bewältigen. Der Gewerkschafter Kimberger fordert, dass der Praxisbezug innerhalb des Studiums erheblich gesteigert werden sollte. Studenten sollten im ersten Semester erkennen, ob sie für diesen Beruf geeignet sind oder nicht. Zudem könnte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen dazu führen, dass mehr junge Menschen den Lehrerberuf ergreifen und erfahrene Kräfte länger im Beruf bleiben.

Schulleitungen und Rahmenbedingungen

Ein weiteres drängendes Problem ist der Mangel an engagierten Schulleitungen. Viele Lehrer, die innovative Ideen und Konzepte mitbringen, resignieren oft, weil sie ihre Vorstellungen nicht in die Praxis umsetzen können. Widerstände von der Schulverwaltung machen es ihnen schwer. Dies führt dazu, dass engagierte Pädagogen in ihrer Kreativität gebremst werden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Fülle an Testungen, die durchgeführt werden müssen. Pfingstner äußert sich hierzu, indem sie die Wichtigkeit der Datenanalyse anerkennt. Ihr Ansatz ist es, diese Daten jedoch nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern sie zu nutzen, um eine visionäre Pädagogik zu entwickeln. Die Schulen sollten die Freiheit bekommen, ihre eigenen Wege zu gehen, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Allerdings stellt sich die Frage, welche Ziele in unterschiedlichen Schulsituationen wirklich anvisiert werden können. In einer Schule, in der kaum ein Kind zu Hause Deutsch spricht, sind die Anforderungen ganz andere als in einem Umfeld mit vorwiegend Akademikerkindern. Diese Diskrepanz führt dazu, dass Noten oft kein zuverlässiger Indikator für die tatsächlichen Fähigkeiten eines Kindes sind. Diese Problematik wirkt sich nicht nur auf die Schulen selbst, sondern auch auf potenzielle Arbeitgeber aus, die Schwierigkeiten haben, die Leistungen der Schüler zu beurteilen.

Ein möglicher Lösungsansatz könnte eine Mittlere-Reife-Prüfung sein, die von der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung gefordert wird. Dies könnte eine neue Grundlage schaffen, auf der die Schüler besser beurteilt werden können. Allerdings bleibt abzuwarten, wann solche Maßnahmen tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden.

Quelle/Referenz
kurier.at

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