Eine bemerkenswerte Errungenschaft in der medizinischen Forschung wurde kürzlich im Rahmen des ELIMINATE-Projekts erzielt. In Zusammenarbeit mit mehreren Krankenhäusern in Wien und Niederösterreich konnten fast 400 Patient*innen erfolgreich von ihrer chronischen Hepatitis-C-Erkrankung geheilt werden. Dieses bedeutende Ergebnis wurde im hochrangigen Fachjournal „Liver International“ veröffentlicht und stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen diese Krankheit dar.
Das ELIMINATE-Projekt, das 2020 ins Leben gerufen wurde, hat sich das Ziel gesetzt, Hepatitis C in Ostösterreich zu eliminieren. Ein engagiertes Team von Ärzt*innen der Klinik Ottakring, der Medizinischen Universität Wien sowie des Universitätsklinikums Sankt Pölten hat eine groß angelegte Untersuchung durchgeführt, um Betroffene zu identifizieren. Dabei wurden systematisch Krankenhausdaten ausgewertet, um die Betroffenen frühzeitig zu behandeln. Dies zeigt, wie wichtig es ist, medizinische Ressourcen effizient zu nutzen, um potenzielle Patient*innen rasch zu erreichen.
Ein Blick auf die Methodik
Ein Schlüsselaspekt des Projekts war die Nutzung bereits vorhandener Labordaten von Hepatitis-C-PCR-Tests. Diese Tests waren zuvor oftmals „vergessen“ worden, was dazu führte, dass viele Infizierte nicht diagnostiziert oder behandelt werden konnten. Co-Studienleiterin Dr.in Caroline Schwarz hebt hervor, dass anstelle einer Fokussierung auf spezifische Risikogruppen, die bestehenden Labordaten der Krankenhäuser zur Identifikation von Hepatitis-C-Infizierten genutzt wurden. So konnten Patient*innen mit positiven Testergebnissen schnell kontaktiert und zu Kontrollterminen eingeladen werden.
Die erzielten Ergebnisse sind beeindruckend: Fast 400 Patient*innen konnten erfolgreich geheilt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, war die enge Zusammenarbeit der beteiligten Krankenhäuser sowie das Engagement des medizinischen Personals entscheidend. Jeder Einzelne im Team trug dazu bei, Patient*innen zu informieren und zu behandeln, was als besonders wichtig für den Heilungsprozess angesehen wird.
Eine spezielle „Hepatitis Hotline“ wurde beispielsweise im Allgemein Krankenhaus Wien eingerichtet, um den direkten Kontakt zwischen Patient*innen und Ärzt*innen zu fördern. Diese Form der Kommunikation erweist sich als wesentlich, da sie den Betroffenen den Zugang zu Informationen über modernste, wirksame und nebenwirkungsarme Therapien erleichtert. Die Rückmeldungen vieler Patient*innen zeigen, dass dieser persönliche Kontakt und die individuelle Betreuung als äußerst positiv empfunden werden.
Ausblick auf die Zukunft
Das ELIMINATE-Projekt bietet ein wegweisendes Modell für zukünftige Therapiekonzepte. Die Kombination aus innovative Ansätze und engagierter Teamarbeit zeigt, wie erhebliche Fortschritte im Kampf gegen Hepatitis C erzielt werden können. Der Erfolg der Initiative ist ein Beispiel dafür, wie durch den sinnvollen Einsatz medizinischer Ressourcen und die proaktive Ansprache von Patient*innen eine chronische und potenziell tödliche Krankheit erfolgreich behandelt werden kann.
Es ist wichtig zu betonen, dass Hepatitis C weltweit etwa 56 Millionen Menschen betrifft und bis zu schweren Leberschäden führen kann. Die Heilung dieser Krankheit ist dank moderner Therapien möglich, doch bleibt eine Vielzahl der Betroffenen unerkannt. Die Erkenntnisse dieser Studie sind daher nicht nur für die direkt Betroffenen von Bedeutung, sondern liefern auch entscheidende Impulse für die zukünftige Public Health-Strategie in der Bekämpfung von Hepatitis C in Österreich.
Für weitere Einblicke und detaillierte Informationen zu diesem bedeutenden Projekt können interessierte Leser die aktuelle Berichterstattung auf gesundheitsverbund.at verfolgen.