Wien-Donaustadt

Ella-Lingens-Vortragsreihe: Erinnern und Widerstehen in Liesing

In Liesing beleuchtet Robert Patocka am 22. Oktober 2024 die dunkle Geschichte der Zwangs- und Fremdarbeitslager von 1938 bis 1945 – ein Pflichttermin für alle Geschichtsinteressierten!

In Liesing, ein Stadtteil in Wien, wird eine bedeutende Vortragsreihe ins Leben gerufen, die sich mit drängenden Themen der Erinnerungsarbeit auseinandersetzt. Der Verein Steine der Erinnerung hat sich mit wohnpartner zusammengetan, um eine Reihe von fünf Vorträgen unter dem Titel Im Kontext Demokratie: Ella-Lingens-Vortragsreihe zu veranstalten. Bei dieser Reihe wird die beeindruckende Persönlichkeit von Ella Lingens in den Mittelpunkt gestellt, während gleichzeitig kritische Diskussionen über Antirassismus, Antisemitismus, Antifaschismus und die Geschichte von Frauen stattfinden. Ein zentraler Aspekt dieser Vortragsreihe ist die Förderung der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen.

Die erste Veranstaltung findet am 24. September 2024 um 18:30 Uhr statt. Daniela Finzi wird über das Leben von Ella Lingens sprechen. Ihr Vortrag mit dem Titel „Subjekt der Geschichte“ beleuchtet die antifaschistische Erinnerungsarbeit und das Engagement für die Psychoanalyse. Im Anschluss haben die Zuhörer die Möglichkeit, eine musikalische Darbietung der Formation Discovering Django Reinhardt zu genießen, die Jazz Manouche, ein Genre des Jazz, das vom belgischen Gitarristen Django Reinhardt geprägt wurde, präsentieren wird.

Beitrag zur Europäischen Demokratiehauptstadt

Der Zeitpunkt dieser Vortragsreihe ist alles andere als zufällig. Mit der Ernennung Wiens zur Europäischen Demokratiehauptstadt für 2024/2025, die im Oktober 2024 offiziell beginnt, wird die Relevanz und Wichtigkeit der Themen, die in den Vorträgen behandelt werden, besonders hervorhoben. Die Vorträge zielen nicht nur darauf ab, das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen, sondern auch das zivilgesellschaftliche Engagement zu fördern, das in einer demokratisch organisierten Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Die Veranstaltungsreihe wird durch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und die Rolle der Geschichte in der heutigen Zeit kontextualisiert.

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Eine der zentralen Fragen, die im Rahmen dieser Vortragsreihe aufgeworfen werden, betrifft die aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus. Andreas Peham wird am 1. Oktober 2024 darüber referieren, wie sich Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft darstellt, welche Ursachen er hat und welche Strategien ihm entgegenzuwirken sind. Diese Diskussion ist von großer Wichtigkeit, zumal Antisemitismus in verschiedenen Formen immer noch Teil des gesellschaftlichen Diskurses ist.

Am 8. Oktober 2024 wird Evelyn Steinthaler über die Widerstandsgruppe Altlerchenfeld sprechen und deren antifaschistisches Handeln beleuchten. Diese Auseinandersetzung mit der Widerstandsgeschichte zeigt, wie wichtig es ist, die verschiedenen Facetten des Widerstands gegen repressive Regime zu verstehen. Frank Stern wird am 15. Oktober 2024 die Relevanz von Theodor Herzl für Wien und die heutige Gesellschaft erörtern, was einen weiteren wichtigen Aspekt der jüdischen Geschichte in Wien aufgreift.

Am 22. Oktober 2024 wird Robert Patocka schließlich einen Vortrag über die Zwangs- und Fremdarbeitslager in Liesing von 1938 bis 1945 halten. Dieses Thema verbindet sich direkt mit den Erinnerungen an die dunklen Kapitel der Geschichte und zeigt, wie Erinnerungsarbeit dazu beiträgt, diese Geschehnisse in das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft zu integrieren.

Die Ella-Lingens-Vortragsreihe stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte dar und bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich intensiver mit relevanten Fragen der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Landschaft auseinanderzusetzen. Es ist ein Aufruf zum Nachdenken, Lernen und Handeln und ermutigt das Publikum, sich aktiv in die Erinnerungsarbeit einzubringen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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