Ein brutaler Raubüberfall in Würnitz hat zu erheblichen Haftstrafen für die Täter geführt. Der Haupttäter, ein 40-jähriger Rumäne mit mehreren Vorstrafen, wurde zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Sein 24-jähriger Komplize, der zuvor einen Supermarktüberfall in Wien verübt hatte, erhält eine zehnjährige Strafe.
Bei dem Vorfall in einem Einfamilienhaus, der in der Nacht stattfand, war die Ehefrau des Hausbesitzers um etwa 1 Uhr von Geräuschen der Eindringlinge geweckt worden. Diese hatten zuvor die Bewegungsmelder des sicherheitsgeschützten Hauses abgedeckt und sich gewaltsam Zutritt verschafft. Auf die Frau warteten vier Männer, die sich mit Sturmmasken maskiert hatten.
Hausherr wehrt sich mit Schusswaffe
Die 51-Jährige beschrieben die dramatischen Ereignisse im Zeugenstand: „Die sind sofort auf mich los, wortlos, mit einer Eisenstange.“ Sie wurde verletzt, während sie versuchte, sich zu verteidigen. Ihr 71-jähriger Ehemann, der durch ihre Schreie geweckt wurde, eilte mit einem Revolver zur Hilfe. Nach zwei Warnschüssen feuerte er, um seine Frau zu retten, und traf dabei den 47-jährigen Einbrecher, der schwer verletzt im Garten zusammenbrach.
Die schnelle Reaktion des Ehemanns hatte möglicherweise schlimmeres verhindert. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg stellte fest, dass er in seinem Handeln gerechtfertigte Notwehr ausübte, wodurch keine strafrechtlichen Konsequenzen für ihn folgten.
Weitere Festnahmen und kriminelle Vorgeschichte
Die Verhaftungen der anderen Täter gestalteten sich allerdings komplizierter. Während zwei der Komplizen später in Rumänien gefasst wurden, konnte der vierte Angeklagte erst Monate später festgenommen werden, als er versuchte, wieder nach Österreich einzureisen.
Der mutmaßliche Haupttäter, der bereits im Jahr 2016 wegen eines ähnlichen Verbrechens, bei dem er zwei Frauen fesselte, verurteilt wurde, plante den Überfall mit Hilfe seiner Kontakt zu den Komplizen, die ebenfalls als Krankenpfleger arbeiteten. Diese Verbindungen kamen zustande, weil seine damalige Freundin in Kontakt mit dem Paar stand und ihm fälschlicherweise zu verstehen gab, dass der Hausbesitzer wohlhabend sei.
Bei einem früheren Überfall in Wien-Donaustadt überfiel der Hauptangeklagte gemeinsam mit seinem jüngeren Komplizen einen Supermarkt, in dem seine Ex-Freundin arbeitete. Der Überfall war brutal und führte zu schweren physischen und psychischen Verletzungen des Security-Mitarbeiters, der seine Würde und Sicherheit verloren hatte.
Das Gericht bewertete die Taten als äußerst gefährlich und betonte, dass „großes Unrecht verwirklicht“ worden sei. Die Strafen wurden als angemessen erachtet, um die Schwere der Vergehen zu reflektieren. Während der 40-Jährige Berufung einlegte, akzeptierten die anderen beiden angeklagten Männer ihre Urteile, die somit rechtskräftig sind. Diese Entwicklungen zeigen, wie ernst die Justiz derartige Raubüberfälle nimmt und welche tiefen Einschnitte sie im Leben der betroffenen Personen verursachen können.
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