In Wien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für eine Trauerfeier, die in der Stadt wohl ihresgleichen sucht. Richard „Mörtel“ Lugner, ein bekannter Bauunternehmer und Entertainer, der das Wiener Leben über Jahrzehnte prägte, verstarb im Alter von 91 Jahren. Sein Erbe, verbunden mit luxuriösen Veranstaltungen wie dem berühmten Opernball, hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Kulturvermittlung der Hauptstadt.
Die Feierlichkeiten sind bis ins kleinste Detail organisiert. Am Samstagmorgen soll um 8 Uhr der Sarg von Lugner in den Stephansdom getragen werden, prominent in Lugner-City-Rot gehalten. Der bekannte Dompfarrer Toni Faber wird ihn in Empfang nehmen und die Öffentlichkeit sowie die engsten Vertrauten ihm die letzte Ehre erweisen. Diese Gelegenheit für die Fans, von ihrem Idol Abschied zu nehmen, wurde mit Bedacht gewählt, um den Menschen, die ihn schätzten, die Möglichkeit zu geben, ihre Trauer auszudrücken.
Ablauf der Trauerfeier
Um 9 Uhr findet eine Gedenkfeier statt, die von Faber geleitet wird. Reden werden von verschiedenen Persönlichkeiten gehalten, darunter der FPÖ-Politiker Norbert Hofer und der ÖVP-Politiker Karl Wilfing, sowie von Lugners langer Freundschaftspartnerin Edith Leyrer. Während der Zeremonie sind musikalische Einlagen, unter anderem von Mozart, vorgesehen, die an die glamourösen Opernbälle erinnern, die Lugner prägen und mit seinem Namen verbunden sind.
Nach der Gedenkstunde wird ab 10 Uhr ein Auto-Korso über die Ringstraße zum Grinzinger Friedhof die Trauergäste begleiten. Dabei werden Stationen seines Lebens, wie die Wiener Staatsoper und Lugner City, angesteuert. Es ist eine symbolische Reise, die Lugners große Auftritte und die Erinnerungen an vergangene glanzvolle Ereignisse widerspiegelt.
Die Beisetzung selbst wird eine private Angelegenheit sein. Nur enge Freunde und Familie dürfen an der Zeremonie in der Kirche Kaasgraben teilnehmen, die in einem familiären Rahmen stattfindet. Am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling wird Lugner in einer Gruft seine letzte Ruhe finden, die er zuvor als idealen Abschied gewählt hatte, mit Aussicht auf seine geliebte Villa. Rund 200 geladene Gäste werden erwartet, um ihm ein letztes Lebewohl zu sagen, darunter auch seine Witwe, Simone Reiländer.
Es ist bemerkenswert, wie das Leben eines so schillernden Charakters wie Richard Lugner, das für Extravaganz und besondere Erlebnisse steht, nun in einem feierlichen und respektvollen Rahmen gewürdigt wird.
Lugner, der erst vor kurzem seine zweite Hochzeit mit Reiländer feierte, wird in den Erinnerungen der Wiener und seiner Fans für immer einen festen Platz einnehmen. „Es war keine Liebe auf den ersten Blick“, beschrieb seine Witwe ihre Beziehung zu Lugner, „sie ist langsam entstanden.“ Diese Worte geben einen kleinen Einblick in das Leben des Mannes hinter den Schlagzeilen und die Bauprojekte.
Wien bereitet sich auf einen emotionalen Abschied vor, der die Stadt und ihre Menschen an das Lebenswerk eines unvergesslichen Entertainers erinnern wird. Lugners Leben war viel mehr als Materielles; es war das Streben nach dem Außergewöhnlichen, das die Menschen in seinen Bann zog und sie ein Teil seiner Geschichte werden ließ.