Wien-Döbling

Wie Madeleine Petrovic zur Symbolfigur der Verschwörungsszene wurde

Madeleine Petrovic, die einstige Grünen-Chefin, überrascht mit einer eigenen Liste zur Nationalratswahl, die gefährliche Verschwörungstheorien fördert – was ist da nur los?

Die politische Landschaft in Österreich wird von den bevorstehenden Nationalratswahlen geprägt, bei denen Madeleine Petrovic mit ihrer neu gegründeten Liste antritt. Petrovic, die einst als prominentes Mitglied der Grünen Partei bekannt wurde, ist mittlerweile in der Verschwörungstheoretikerszene verankert. Ihre politische Wiedertauchen stellt viele vor die Frage: Was steht genau hinter der „Liste Petrovic“?

Der Aufstieg Madeleines Petrovic

Madeleine Petrovic schloss sich in den 1980er Jahren der Grünen Partei an und wurde rasch zu einer einflussreichen Stimme im österreichischen Parlament. Ihre Karriere erreichte in den 1990er Jahren ihren Höhepunkt, als sie als Bundessprecherin und Spitzenkandidatin die Geschicke der Partei mitbestimmte. Die grünen Ideale, für die sie eintrat, beinhalteten Antifaschismus und soziale Gerechtigkeit, was sie einst zu einer angesehenen Figur machte.

Erstaunlicher Wandel

Mit den Jahren hat sich das öffentliche Image von Petrovic jedoch stark gewandelt. Besonders in der aktuellen politischen Debatte wirft ihr Hintergrund bei der Zusammenarbeit mit verschiedenen extrem rechten Gruppierungen Fragen auf. Petrovic trat in letzter Zeit häufiger als Sprecherin für die in der Verschwörungsszene aktiven Plattformen auf und nahm an zahlreichen Veranstaltungen teil, die sich gegen die etablierte Wissenschaftlichkeit richteten.

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Von Antifaschismus zu Verschwörungstheorien

Es ist alarmierend, dass Petrovic öffentlich mit Thesen auftritt, die gegen die allgemein anerkannten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse gerichtet sind. Ihre Unterstützung für die sogenannten „Germanische Neue Medizin“ des bereits in Deutschland disqualifizierten Ryke Geerd Hamer ist ein Beispiel dafür. Hamer propagierte gefährliche Theorien, die mehrfach zu tödlichen Konsequenzen führten, und dennoch fand Petrovic Gehör in besorgniserregenden Kreisen.

Einfluss auf die Gesellschaft

Der neue Kurs von Petrovic hat nicht nur Auswirkungen auf ihre eigene politische Karriere, sondern auch auf das Bewusstsein der Wählerschaft. Es wird befürchtet, dass ihre unkritische Haltung gegenüber esoterischen Ansätzen in der Heilung und der Wissenschaft die öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich dieser Themen verändert. Eine wiederholte Verbreitung derartiger Annahmen könnte gefährliche Folgen für das Gesundheitssystem in Österreich haben, insbesondere für jene Menschen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind.

Die neu gegründete Liste Petrovic

Die „Liste Madeleine Petrovic“ wirft bereits vor den Wahlen Fragen auf. Mit Verbindungen zu verschiedenen extremen Rechten und Verschwörungstheoretikern ist das Programm der Liste weitgehend undurchsichtig. Dennoch sind die ersten Äußerungen ergreifend: Sie stellt die Covid-Maßnahmen und Impfungen infrage und sieht in der Weltgesundheitsorganisation eine Bedrohung. Solche Narrative, die in der jüngeren Vergangenheit an Bedeutung gewonnen haben, könnten weitreichende Folgen für die Gesundheitspolitik haben.

Vorsichtige Wähler

Die Umfragen zeigen, dass die Liste Petrovic derzeit nur geringe Unterstützung genießt. Viele Wähler sind sich unsicher, ob sie für eine Liste stimmen sollten, die enge Verbindungen zur extremistischer Rhetorik und Verschwörungstheorien aufweist. Die Ungewissheit über die Positionierungen der neuen Partei könnte dazu führen, dass traditionelle Wähler aus Angst vor einem Verlust an Anstand und Würde Vorsicht walten lassen.

Ein beunruhigender Trend

Die Rückkehr von Madeleine Petrovic in die Politik und ihre neue Allianz zeigen einen besorgniserregenden Trend in der österreichischen Gesellschaft auf. Der Zusammenprall von politischem Activismus und Verschwörungstheorien schafft ein gefährliches Umfeld, das sich nicht nur gegen die Wissenschaft, sondern auch gegen die demokratischen Werte richtet. Der Alarm sollte nicht nur für politische Analysten, sondern auch für eine breite Wählerschaft läuten, die den wahren Kurs der neuen Liste hinterfragen sollte.

Quelle/Referenz
standpunkt.press

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