Im Traisental hat ein wegweisendes Bewässerungsprojekt seine ersten Schritte unternommen. Das Vorhaben „Aqua Repono“, was so viel wie Wasserspeicher bedeutet, ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit unter den Winzern der Region. Ihre gemeinsame Initiative führte zur Gründung der Wassergenossenschaft Unteres Traisental, die sich nun unter der Leitung von Markus Huber, einem Winzer aus Nussdorf ob der Traisen, mit einem akuten Problem beschäftigt: dem Mangel an verfügbaren Wasserressourcen. Der Klimawandel wirkt sich auch hier schon jetzt verheerend aus und wird die Situation in den kommenden Jahren weiter verschärfen.
Die geplanten Maßnahmen sind ehrgeizig und zukunftsorientiert. Im Rahmen des Projekts sollen Brunnen in der Nähe der Donau gebaut werden, ergänzt durch eine Hauptleitung und ein ausgeklügeltes Netzwerk zur Tröpfchenbewässerung, das sich über etwa 200 Hektar erstrecken wird. Diese Hauptleitung, die das Herzstück des Projekts bildet, wird eine Länge von etwa acht Kilometern erreichen. Ein modernes System, bestehend aus Sensoren, wird den Trockenstress der Reben messen und so den optimalen Bewässerungszeitpunkt bestimmen.
Detaillierte Planung und Förderung
Hierbei wird ein Bewässerungszyklus von zehn Tagen eingehalten, um sicherzustellen, dass alle Weingärten rechtzeitig mit Wasser versorgt werden. Nach jahrelangen Vorbereitungen steht die Ausschreibung der Bauaufträge kurz bevor, und die ersten Arbeiten sind für den kommenden Spätherbst angesetzt. Die Fertigstellung des Projekts ist für das Jahr 2026 angepeilt. Bemerkenswert ist die Finanzierung: Ein höherer einstelliger Millionenbetrag wird voraussichtlich in das Projekt fließen, unterstützt durch das EU-Förderprogramm LEADER, das 50 Prozent der Kosten für die Hauptleitung übernimmt.
„Aqua Repono“ hat nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern wurde zudem mit dem Energy Globe Österreich Award 2023 ausgezeichnet, einer Auszeichnung, die umweltfreundliche Projekte hervorhebt. Durch die geplanten Baumaßnahmen sollen wasserreiche Perioden, wie sie bei Starkregenereignissen auftreten, genutzt werden, um ein Überangebot an Wasser zu speichern, bis es gebraucht wird. So wird auch langfristig sichergestellt, dass ausreichendes Wasser im Traisental verfügbar bleibt und neben der Weinproduktion auch der Obstbau in der Region gefördert wird. Zudem ist angedacht, das Wasser in Notfällen, wie etwa bei Waldbränden, zur Brandbekämpfung zu verwenden.