Ein schweres Unwetter hat am Samstag, den 17. August, Wien heimgesucht und für viele dramatische Szenen gesorgt. Die österreichische Hauptstadt erlebte mit 110 Litern Niederschlag pro Quadratmeter einen neuen Sommerrekord. So viel Regen hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 152 Jahren nicht gegeben, wie der Wetterexperte Manuel Oberhuber bestätigte.
Unwetter schlägt mit voller Wucht zu
Die Auswirkungen des Unwetters waren vor allem im Bezirk Döbling sichtbar, wo zahlreiche Straßen meterhoch unter Wasser standen. Zeugen berichteten von chaotischen Szenen, in denen Hilfe auf Booten geleistet werden musste, um feststeckende Fahrzeuge zu erreichen. Sturmböen trugen zusätzlich zu den Zerstörungen bei, indem sie unter anderem das Dach einer Tankstelle in der Gundolfstraße abdeckten. Eine tiefgreifende Zerstörung, die sowohl die Infrastruktur der Stadt als auch das Leben vieler Menschen beeinflusste.
Dramatische Rettungsaktion in der Barawitzkagasse
Eine der erschütterndsten Episoden ereignete sich in der Barawitzkagasse im 19. Bezirk. Hier wurde eine 35-jährige Frau von den gewaltigen Wassermassen ergriffen und unter einen Linienbus gedrückt. Der genaue Hergang bleibt bislang unklar. Auf Videos, die in sozialen Medien kursieren, sind Passanten, Polizisten und Sanitäter zu sehen, die alles daran setzen, die Frau zu retten. Die Feuerwehreinsatzkräfte mussten schließlich den Linienbus anheben, um Zugang zur Verletzten zu bekommen.
Schwer Verletzte und massive Einsätze
Die Rettungsarbeiten erwiesen sich als herausfordernd. Die Frau wurde schwer verletzt und musste reanimiert werden, bevor sie in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Die Situation verdeutlicht die Gefahren, die mit solch extremen Wetterbedingungen verbunden sind, und die damit einhergehenden Risiken für die Bürgerinnen und Bürger.
Die Auswirkungen auf die Stadt und die Rettungskräfte
Insgesamt meldete die Wiener Berufsfeuerwehr am besagten Tag rund 500 Einsätze aufgrund des Unwetters. Es wurden Menschen aus ihren Autos gerettet, umgestürzte Bäume beseitigt und überflutete Keller und Garagen geleert. Züge standen still, und auch Hagel fiel zeitweise auf die Stadt. Dies mag zwar nicht die erste Naturkatastrophe in Wien sein, doch die Intensität der Niederschläge und die damit verbundenen Herausforderungen sind alarmierend.
Vorangegangene Unwetter und ihre Lehren
Interessanterweise fegte der Starkregen am Vortag bereits über den Westen von Österreich, wo er bereits mehrere Murenabgänge in Tirol verursachte. So zeigt sich ein besorgniserregender Trend. Die Häufigkeit und Schwere von Unwettern scheint zuzunehmen, was auch Fragen nach der Klimaanpassung und dem Schutz der Bürger aufwirft. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, das Potenzial weiterer Extremwetterereignisse zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Ein Aufruf zur Vorbereitung und Resilienz
Die Ereignisse in Wien verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit, sich besser auf solche extremen Wetterlagen vorzubereiten. Die Bürger sind aufgerufen, sich über Vorsichtsmaßnahmen zu informieren und sich auf potenzielle Notfälle vorzubereiten. Fünf einfache Maßnahmen können helfen: Notfallpläne erstellen, wichtige Dokumente sichern, Vorräte an Wasser und Lebensmitteln anlegen und stets über Wetterwarnungen informiert bleiben.