Am Samstagnachmittag erlebte der Norden Wiens ein extremes Unwetter, das nicht nur heftige Regenfälle mit sich brachte, sondern auch erhebliche Schäden und gefährliche Situationen für die Bewohner. In Wien-Döbling führte eine derartige Notlage zu einem schockierenden Vorfall, bei dem eine Frau unter einen Linienbus gedrückt wurde und schwere Verletzungen erlitt.
Details des Unfalls
Gegen 16:45 Uhr stürzte die etwa 35-jährige Frau im Haltestellenbereich des Busses 10A in der Gunoldstraße. Während sie auf dem Boden lag, wurde sie von den gewaltigen Wassermassen erfasst und unter einen in der Haltestelle stehenden Bus gedrückt. Die Berufsfeuerwehr Wien musste eingreifen, um den Bus anzuheben und die Frau zu befreien, die anschließend in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht wurde. Passanten hatten den Busfahrer auf die missliche Lage der Frau aufmerksam gemacht, was eine schnelle Reaktion der Rettungskräfte ermöglichte.
Regenmengen in Rekordhöhe
Die Niederschlagsmengen, die in Wien-Döbling gemessen wurden, erreichten mit 110 Litern pro Quadratmeter den höchsten Wert der Sommermonat-Messungen seit 152 Jahren. Der bisherige Allzeitrekord lag bei 139 Litern und wurde 1885 gemessen. Auf sozialen Medien wurden eindrucksvolle Bilder der überfluteten Zugunterführung in der Gunoldstraße geteilt, während in Wien-Währing ein Video zu sehen war, das eine beeindruckende Wasserfontäne aus einem Kanaldeckel zeigte.
Auswirkungen auf den Verkehr
Das Unwetter hatte auch gravierende Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr und den Flughafen Wien-Schwechat. Am Abend berichtete das ORF-Fernsehen von teils stundenlangen Verspätungen bei Flügen, wobei 39 Flüge laut der Seite Flightradar24.com im Schnitt eine Verspätung von 70 Minuten hatten und ein Flug sogar abgesagt wurde. Zusätzlich waren die Gleise der Schnellbahnlinie S45 zwischen Hernals und Heiligenstadt überflutet, wodurch die Züge nicht mehr weiterfahren konnten, und auch der Franz-Josefs-Bahnhof war infolgedessen nicht mehr erreichbar.
Feuerwehreinsätze und die ungleiche Verteilung des Regens
Das Unwetter führte zu einer bemerkenswert hohen Anzahl an Einsätzen der Berufsfeuerwehr Wien. Ab 16 Uhr waren 220 Einsätze aufgrund der Witterungsbedingungen zu verzeichnen. Interessanterweise waren die Niederschlagsmengen in Wien jedoch äußerst ungleich verteilt. So wurde in der Wetterstation Unterlaa in Wien-Favoriten lediglich ein Minimalwert von 0,3 Litern registriert, was die Dramatik der Situation in anderen Stadtteilen unterstreicht.
Der Rückhalt der Gemeinschaft
In schweren Zeiten, wie sie am Samstagnachmittag erlebt wurden, rücken die Gemeinschaften zusammen. Der Vorfall mit der verletzten Frau hat viele Menschen in Wien berührt und die Solidarität der Bürger in der Not verdeutlicht. Es ist wichtig, auch in solchen Krisensituationen wachsam zu bleiben und einander zu helfen. Die Feuerwehr und andere Einsatzkräfte verdienen besondere Anerkennung für ihre schnellen und mutigen Maßnahmen in solch kritischen Momenten. Das Unwetter mag eine Naturgewalt gewesen sein, aber die menschliche Reaktion darauf bleibt ein Lichtblick in der Dunkelheit.