Wien-Döbling

Rekordhitze in Wien: 42 Tropennächte bis Ende August 2024

Hitzewelle in Österreich: In Wien wurden diesen Sommer bereits 42 Tropennächte verzeichnet und das Ende ist noch lange nicht in Sicht – 46 könnten bald Realität werden!

Ein außergewöhnlicher Sommer neigt sich dem Ende zu, und die Temperaturen in Österreich steigen weiterhin auf Rekordwerte. In den Städten Graz, Linz und vor allem Wien wurden in diesem Jahr neue Höchstwerte bei der Anzahl an Tropennächten erreicht. In der Wiener Innenstadt wurden bis zum 27. August bereits 42 Tropennächte verzeichnet – das ist mehr als im Rekordjahr 2019. Angesichts der bevorstehenden Hitzewelle, die am Mittwoch beginnt und anhaltende Temperaturen über 30 Grad bringen soll, ist auch eine weitere Steigerung zu erwarten.

Wie sieht es mit den Temperaturen aus? Im äußersten Osten wird für den Monatswechsel eine Maximaltemperatur von bis zu 34 Grad prognostiziert. Auch in der ersten Septemberwoche könnte die Hitze noch einige Tage andauern. Diese Entwicklungen sind nicht nur meteorologisch interessant, sie zeigen auch eine bemerkenswerte Tendenz in Bezug auf das Klima in Mitteleuropa.

Ein schwüler Rekordsommer

Der Sommer 2024 scheint sich den Titel als einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu sichern. Experten schätzen, dass er Platz 1 unter den heißesten Sommern einnehmen wird, noch vor den Jahren 2003 und 2019. Auf die zahlreichen Tropennächte, die in Wien und anderen Städten aufgezeichnet wurden, hat auch die hohe Luftfeuchtigkeit Einfluss. Hohe Luftfeuchtigkeit trägt zur sogenannten atmosphärischen Gegenstrahlung bei, die dafür sorgt, dass die nächtliche Abkühlung weniger effektiv ist. Deshalb kommt es vor, dass die Temperaturen auch nachts hoch bleiben, was das Gefühl von Schwüle verstärkt.

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Die vielen Tropennächte sind vor allem in den bevölkerungsreichen Gebieten wie dem Wiener Becken und im Nordburgenland zu beobachten. Diese sogenannten Wärmeinseln, die durch städtische Strukturen entstehen, hemmen die Abkühlung in den Nächten. In der Inneren Stadt Wiens wurden über 40 Tropennächte festgestellt. Im Vergleich dazu verzeichneten weniger zentrale Bezirke nur 15 bis 20 Tropennächte.

Regionale Unterschiede und Stadteffekt

Die Heraufbeschwörung des Stadteffekts ist ein wichtiges Thema in der Klimaforschung. In städtischen Gebieten, wie der Wiener Innenstadt, können die Temperaturen substanziell höher sein als in ländlichen Regionen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Stadtteil Mariabrunn, wo lediglich fünf Tropennächte registriert wurden. Dies liegt daran, dass die Talgebiete des Wienerwaldes durch effektive Kaltluftproduktion nachts kühlere Temperaturen ermöglichen, die der Stadt fehlen.

Ein Blick auf die aktuellen Rekordwerte zeigt, dass die Wetterbedingungen in Österreich wirklich bemerkenswert sind. Die wärmste Nacht in der Geschichte Wiens wurde am 23. Juli 2015 mit 26,9 Grad gemessen, während die späteste Tropennacht im Jahr 2020 am 17. September mit 20,7 Grad registriert wurde. Diese messbaren Daten geben einen klaren Einblick in die sich verändernden klimatischen Verhältnisse und unterstreichen die wachsende Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen unseres Planeten.

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Tropennächte Mittel (1991-2020) Rekord (bis 2023) Jahr 2024 (Stand 27.8.24)
Wien – Innere Stadt 21 41 (2018, 2019) 42*
Wien – Döbling 6 23 (2015) 23*
Graz Uni 2 9 (2013) 11*
Linz 3 14 (2015) 15*
St. Pölten 1 7 (2015) 11*
Eisenstadt 5 19 (2015) 25*

Diese Werte korrelieren mit dem stetig ansteigenden Interesse an klimatischen Fragestellungen, insbesondere in urbanen Gebieten. Es ist klar, dass sich das Klima nicht nur auf die Temperaturen auswirkt, sondern auch auf das tägliche Leben der Menschen und die Gestaltung ihrer Umgebung.

Einflüsse des Klimawandels auf tropische Nächte

Die Zunahme der Tropennächte wird oft in Zusammenhang mit dem Klimawandel gebracht. Studien zeigen, dass die Durchschnittstemperaturen weltweit steigen, was in vielen Regionen zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen führt. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sind die globalen Temperaturen seit dem späten 19. Jahrhundert um etwa 1,1 Grad Celsius gestiegen. Diese Erhöhung hat zur Folge, dass auch die nächtlichen Temperaturen nicht mehr auf das gewohnte Niveau fallen, was in vielen Städten, einschließlich Wien, zu einem Anstieg der Tropennächte führt.

Besonders betroffen sind urbane Gebiete, in denen der sogenannte „Stadteffekt“ verstärkt auftritt. Der urbane Raum speichert tagsüber Wärme und gibt diese in der Nacht nur langsam wieder ab, was die nächtliche Abkühlung erheblich reduziert.

Gesundheitliche Auswirkungen warmer Nächte

Die Vielzahl an Tropennächten in den letzten Jahren hat auch direkte gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung. Studien belegen, dass hohe nächtliche Temperaturen mit einer erhöhten Sterblichkeit und gesundheitlichen Problemen, insbesondere bei älteren Menschen, in Zusammenhang stehen. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt hervor, dass besonders vulnerable Gruppen wie Kinder, Ältere und Menschen mit vorbestehenden gesundheitlichen Problemen unter den Folgen extremer Temperaturen leiden.

Auch Schlafstörungen sind ein häufiges Problem, da sich der Körper bei hohen nächtlichen Temperaturen schlecht erholt. Dies kann zu einer Reihe von Folgeerkrankungen führen, die sowohl die Lebensqualität als auch die Produktivität der Betroffenen beeinträchtigen.

Maßnahmen zur Anpassung an Hitzeperioden

Um der zunehmenden Hitze in städtischen Gebieten entgegenzuwirken, sind verschiedene Anpassungsstrategien notwendig. Städte wie Wien haben bereits Maßnahmen zur Hitzeabschilderung implementiert, darunter die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie die Schaffung von kühleren Stadtparks. Laut Wien.gv.at wird auch die Verbesserung der Luftzirkulation in städtischen Gebieten angestrebt, um die Auswirkungen hitzebedingter Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Zusätzlich wird die Sensibilisierung der Bürger für die Risiken von Hitzewellen und die Förderung von adäquatem Verhalten in gesunden Sommernächten als entscheidend erachtet. Regelmäßige Informationskampagnen und tragfähige Infrastrukturen sind notwendig, um den Herausforderungen des Klimawandels wirksam zu begegnen.

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