Die österreichischen Fußballerinnen haben einen entscheidenden Schritt in der Geschichte des Frauenfußballs gemacht. Bei der U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien sicherten sie sich einen 2:1-Sieg gegen die Mannschaft aus Ghana. Die Begegnung fand im El Techo Stadion in Bogota vor 1400 begeisterten Zuschauern statt und markierte den ersten Sieg eines Frauenteams des ÖFB bei einer Weltmeisterschaft. Die Treffer erzielten Hannah Fankhauser in der 12. Minute und Nicole Ojukwu in der 71. Minute, wobei letzterer ein Strafstoß war.
Die Bedeutung dieses Sieges geht über den reinen Punktestand hinaus. Da in der Gruppenphase nur die besten Teams ins Achtelfinale aufsteigen, hat Österreich mit diesem Auftaktspiel die besten Chancen, sich für die nächsten Runden zu qualifizieren. Positives Augenmerk liegt nun auch auf den bevorstehenden Spielen gegen Neuseeland und Japan. Ein Unentschieden könnte bereits ausreichen, um die Reise fortzusetzen, denn neben den beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich auch die vier besten Drittplatzierten.
Leistung der Torhüterin und gemeinsame Strategie
Obwohl die ÖFB-Damen gegen die körperlich überlegenen Ghanaerinnen spielerisch nicht voll überzeugen konnten, stach eine Spielerin besonders hervor: Torhüterin Mariella El Sherif. Sie lieferte mit ihren Glanzparaden einen entscheidenden Beitrag für den Sieg und wurde dafür als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Teamchef Markus Hackl würdigte diesen historischen Moment: „Der erste Sieg eines ÖFB-Frauenteams bei einer WM, das fühlt sich richtig gut an, unglaublich.“
Kapitänin Chiara D‘Angelo sprach nach dem Spiel ebenfalls von der Wichtigkeit des Sieges: „Das Einzige was zählt, ist am Ende der Sieg. Für die Stimmung ist es richtig wichtig, wir haben jedoch auch gesehen, woran wir noch arbeiten müssen.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass trotz des Erfolgs die Weiterentwicklung des Teams weiterhin im Fokus steht.
Mit gleich sieben Spielerinnen stellt der Verein Vienna die größte Vertretung im U20-Team, was sowohl eine Anerkennung ihrer Nachwuchsarbeit als auch eine Herausforderung darstellt. Die Abwesenheit dieser Talente könnte Herausforderungen für das eigene Team in der Champions-League-Qualifikation mit sich bringen, wo der Vizemeister am Mittwoch gegen Paris FC antreten muss. Trainer Mark Dobrounig äußerte sich über die Situation: „Unser Ziel ist es, diese Tage in vollen Zügen zu genießen und die Chance zu nutzen, um unser Team weiterzuentwickeln.“
Der Serienmeister St. Pölten hat bessere Chancen in der Champions League, wo sie am Mittwoch gegen den aserbaidschanischen Meister Neftçi Baku spielen werden. Mit beeindruckenden 205 Toren in 16 Ligaspielen der letzten Saison könnte die Begegnung spannend werden, auch wenn St. Pölten sich nicht als Stolperstein erweisen sollte. Für die österreichischen Teams sind diese internationalen Turniere nicht nur Prüfungen, sondern auch Möglichkeiten, ihr Können und ihre Entwicklung auf großer Bühne zu zeigen.