Wien-Döbling

Käthe Leichter: Eine Pionierin der Frauenpolitik im Karl-Marx-Hof

Im Waschsalon Nummer 2 in Wien dreht sich alles um Käthe Leichter, die Wegbereiterin der Frauenpolitik – besuche ihre faszinierende Sonderausstellung bis März 2026!

Im denkmalgeschützten Karl-Marx-Hof in Wien, besonders bekannt für seine Ausstellungen zur Geschichte des Roten Wiens, widmet sich der Waschsalon Nummer 2 einem herausragenden Teil der österreichischen Geschichte: dem Leben von Käthe Leichter. Diese Sonderausstellung, die am 5. September 2023 eröffnet wurde, bleibt bis zum 1. März 2026 zu sehen und beleuchtet die bedeutenden Beiträge dieser Pionierin der Frauen- und Sozialpolitik.

Käthe Leichter, die am 20. August 1895 geboren wurde, ist in ihrer Funktion als Vorreiterin nicht nur in der österreichischen Sozialpolitik, sondern auch in der Erforschung der Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen bekannt. Ihren Einfluss kann man bis heute in vielen Bereichen der Sozialforschung spüren. Diese Ausstellung ist besonders relevant, da im Jahr 2025 das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen feiert. Außerdem jährt sich Käthe Leichters Geburtstag zum 130. Mal – eine Doppelfeierlichkeit, die nicht nur ihrer Person, sondern auch dem Fortschritt der Frauenrechte in Österreich gewidmet ist.

Käthe Leichters Beitrag zur Sozialpolitik

Leichter wurde in einer jüdischen Familie in Wien geboren und wurde stark vom humanistischen Bildungshorizont ihres Vaters geprägt. Sie studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowohl in Wien als auch in Heidelberg. Während ihres Studiums widmete sie sich der Unterstützung verwahrloster Kinder in Döbling, was ihr Mitgefühl und Engagement für sozial benachteiligte Gruppen unterstreicht. Ihre eigenen Worte über die verzweifelte Lage hungriger Kinder zeigen, wie tief sie durch solche Erfahrungen geprägt wurde.

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Nicht nur in der sozialwissenschaftlichen Forschung, sondern auch praktisch war Leichter aktiv. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Finanzministerium unter Otto Bauer und war maßgeblich an der Formulierung eines Gesetzes zur Errichtung von Betriebsräten beteiligt. Von 1925 bis Februar 1934 leitete sie das neue Referat für Frauenarbeit in der Wiener Arbeiterkammer. Ihre Arbeit half vielen Frauen, Schamgefühle abzubauen und sich aktiv in gesellschaftliche Entscheidungen einzubringen, wie es in einer späteren Ehrung von Rosa Jochmann zitiert wurde.

Die Ausstellung und Führungen

Im Waschsalon Nummer 2 wird Käthe Leichters Lebenswerk in den Mittelpunkt gerückt. Die Ausstellung ist kostenlos zugänglich und bietet interessante Einblicke in ihr Leben sowie die Herausforderungen, die sie bewältigte. Die Öffnungszeiten sind donnerstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr, was den Besuch für Interessierte attraktiv gestaltet, die sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen möchten.

Zusätzlich werden sechsmal spezielle Führungen mit den Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung angeboten, die jeweils an einem Donnerstag stattfinden. Diese Führungen, die pro Person 12 Euro kosten, bieten die Möglichkeit, tiefer in die Materie einzutauchen und Fragen direkt an die Experten zu stellen. Eine Anmeldung ist im Voraus erforderlich, um die Plätze zu sichern.

Für alle, die an der Geschichte des Roten Wiens und der Rolle von Käthe Leichter interessiert sind, ist diese Ausstellung ein bedeutender Anlass, um mehr über diesen inspirierenden Teil der österreichischen Geschichte zu erfahren.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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