Der Tod des bekannten Baumeisters Richard Lugner hat eine Welle der Trauer und des Bedauerns ausgelöst. Der Dritte Nationalratspräsident, der persönlich durch die Ereignisse betroffen ist, bemerkte: „Das ist ja kein Verfassungsgesetz, das ist schon ein bisschen schade.“ Diese Worte zeugen von der Erschütterung, die Lugners Ableben in der österreichischen Gesellschaft hinterlassen hat. Mit 91 Jahren verstarb Lugner am 12. August in seiner Villa in Wien-Döbling, nach einem langen Kampf mit gesundheitlichen Problemen, zu denen auch eine schwere Herzoperation gehörte.
Die öffentliche Trauerfeier für Lugner, die am Samstag um 8.00 Uhr beginnt, verspricht eine emotional aufgeladene Veranstaltung zu werden. Der Sarg wird durch das große Riesentor in den ehrwürdigen Stephansdom getragen, wo er aufgebahrt wird. Eine Vielzahl prominenter Gäste wird erwartet, darunter auch der Nationalratspräsident Hofer, der eine Rede halten wird, sowie der Präsident des niederösterreichischen Landtags, Karl Wilfing (ÖVP), und die Schauspielerin Edith Leyrer. Die Familie Lugner darf sich über die Anwesenheit von Familienministerin Susanne Raab freuen, die den Bundeskanzler Karl Nehammer vertritt.
Die letzten Ehren für einen Baupionier
Zur Gehör einer Gedenkstunde um 9.00 Uhr wird Dompfarrer Toni Faber die Besucherinnen und Besucher willkommen heißen. Um 10.00 Uhr wird der Sarg dann mit der für den Wiener Opernball typischen Fächerpolonaise unter den Klängen der ehemaligen Hofkapelle des Baumeisters, den Hoch- und Deutschmeistern, wieder aus dem Dom getragen. Der Radetzkymarsch wird ebenfalls gespielt, um Lugner den letzten Respekt zu erweisen.
Ein weiterer, bewegender Teil der Feierlichkeiten wird der Weg des Leichenzuges sein. Unter dem Geläut der Glocken des Stephansdoms wird der Sarg in den Totenwagen gehoben und in einem Konvoi zu Lugners bedeutendsten Schaffensorten gefahren. Zuerst geht es zur Wiener Staatsoper, bevor der Zug weiter zur Lugner City, einem der größten Einkaufszentren des Landes, fährt.
Bei der letzten Station wird den Mitarbeitern und Besitzer der Lugner City die Gelegenheit geben, ihren Respekt zu zeigen. Sie werden dem Leichenwagen entweder aus den Fenstern winken oder sich vor dem Einkaufszentrum versammeln. Die Familie des Verstorbenen zeigte sich dankbar für dieses Zeichen der Anerkennung und betonte: „Wir freuen uns sehr über dieses schöne Zeichen.“
Die eigentliche Beisetzung erfolgt in einem kleineren Rahmen, im engsten Familien- und Freundeskreis, nach einer Trauerfeier in der Kirche Kaasgraben. Lugners Ruhestätte wird in einer Gruft am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling sein. Sein Lebenswerk und seine unermüdliche Entschlossenheit, trotz aller Herausforderungen ein ikonisches Gebäude wie die Lugner City zu schaffen, wird in der Erinnerung vieler fest verankert bleiben. Richard Lugner wird als Pionier der Bauwirtschaft und als eine prägende Figur des Wiener Lebens in Erinnerung bleiben.