Das Thema rund um das monumentale Denkmal für Jan III. Sobieski, den als „Befreier Wiens“ bekannten polnischen König, gewinnt immer mehr an Dringlichkeit. Am Donnerstag beschloss das Bezirksparlament von Wien-Döbling, dass ein Denkmal am Kahlenberg gebaut werden soll. Dieser Beschluss fand breite Unterstützung, nicht nur von der FPÖ, sondern auch von der ÖVP und den NEOS, die auf Stadtebene mitregieren. Der FPÖ-Klubobmann Klemens Resch bezeichnete dies als einen bedeutenden Erfolg.
Resch drängt nun darauf, dass Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) aktiv wird, um die Planungen für das Denkmal, die bereits seit 2013 versprochen wurden, in Angriff zu nehmen. Er forderte, dass Kaup-Hasler in enger Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden eine finale Lösung finden soll. Der Antrag ist nicht rechtsverbindlich, da die endgültige Entscheidung beim Stadtamt und nicht beim Bezirk liegt.
Sockel für Denkmal bereits vorhanden
Interesant ist, dass der Sockel für das geplante Denkmal bereits seit 2013 auf dem Kahlenberg steht. Jan III. Sobieski wird als Held gefeiert, da er am 12. September 1683 eine entscheidende Schlacht gegen osmanische Truppen gewann, die die zweite Belagerung Wiens beendete. Alljährlich finden Gedenkfeiern auf dem Kahlenberg statt, zu denen auch viele polnische Besucher kommen. Trotz mehrfacher Versprechen der Stadt und der Republik wurde der Wunsch nach einem Denkmal jedoch bislang nicht erfüllt. Ein Versuch, 2018 ein in Polen gegossenes Reiterstandbild aufzustellen, scheiterte aufgrund einer ablehnenden Haltung der Stadt.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt die Wiener Stadtregierung wenig Dringlichkeit in Bezug auf die Aufstellung des Denkmals. Eine Sprecherin von Kulturstadträtin Kaup-Hasler erklärte, man stehe zwar in Kontakt mit den polnischen Initiatoren, jedoch habe das abgelehnte Denkmal „Angriffsfläche für Kontroversen“ geboten.
Polens Unterstützung für das Denkmal
Polen hat sein Interesse an einem Denkmal für Sobieski deutlich bekräftigt. Die polnische Botschaft hebt hervor, dass die Schlacht von 1683 eine der bedeutendsten in der europäischen Geschichte war und ein angemessenes Gedenken für alle Europäer von Bedeutung ist. Man hoffe, dass die zuständigen Behörden sich für ein würdiges Denkmal einsetzen und alle relevanten Parteien in den Prozess einbinden, um eine Lösung zu finden, die den historischen Verlust und die Bedeutung der Schlacht würdigt.
In einem Schreiben ließ Kaup-Hasler im Januar wissen, dass sie zunächst den Prozess rund um das Lueger-Denkmal abwarten möchte, bevor sie mit allen Stakeholdern einen modernen Erinnerungsansatz entwickelt. Diese Haltung wird von der FPÖ als Ausrede gewertet. Der Kultursprecher der FPÖ, Stefan Berger, äußerte Bedenken, dass die Bürgermeisterpartei möglicherweise scheut, bestimmte Wählergruppen zu verprellen, falls das Denkmal zur Debatte steht.
Das Thema bleibt also spannend, und es bleibt abzuwarten, wie die Stadtregierung auf den Druck und die Forderungen reagieren wird. Wie www.vienna.at berichtet, könnte die Diskussion um das Denkmal für Sobieski noch lange anhalten, während die Diskussionen über dessen Umsetzung intensiv weitergehen.