Wien-Brigittenau

Prater-Tradition: Generationswechsel und Herausforderungen im Vergnügungspark

Im Wiener Prater sorgt die „Zwergerlbahn“ für Spaß und Spannung, während Hubert Pichler über die Herausforderungen des Generationswechsels in seinem Traditionsbetrieb plaudert!

Im Wiener Prater, einem der bekanntesten Vergnügungsparks Europas, vollziehen sich in den nächsten Jahren einige bedeutende Generationswechsel. Rund zehn Betriebe stehen zur Übergabe an die nächste Generation an. Diese Übergaben sind nicht nur ein Zeichen für den demografischen Wandel, sondern zeigen auch die Herausforderungen und Chancen, die mit einem solchen Schritt verbunden sind.

Moderne Herausforderungen der Familienunternehmen

Die Lebensrealität in Familienunternehmen steht häufig im Spannungsfeld zwischen Tradition und modernen Ansprüchen. Während einige Mitglieder der älteren Generation, wie Hubert Pichler von der historischen „Zwergerlbahn“, weiterhin an den Geschicken der Geschäfte festhalten, gibt es immer mehr Stimmen aus der jüngeren Generation, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Hubert Pichler, der selbst 75 Jahre alt ist, plant, noch einige Jahre im Betrieb aktiv zu sein. Seine Kinder haben jedoch bereits unterschiedliche berufliche Wege eingeschlagen, was die Übergabe etwas komplizierter macht. Eine Tochter hat sich für die akademische Laufbahn entschieden, während die andere sich den Herausforderungen im Bildungsbereich widmet.

Wichtiges Erbe im Prater

Ein Blick auf den Prater zeigt, wie wichtig Familientradition in diesem Freizeitpark ist. Viele der etwa 80 Unternehmen sind seit Generationen im Besitz derselben Familien. Ein Beispiel ist Tina Heindl, die heuer das Gasthaus „Praterschwemme“ von ihrem Vater übernommen hat. Sie gehört zu einer Schaustellerfamilie und plant, ihr Unternehmen weiter auszubauen. Diese Weitergabe innerhalb der Familie ist oft mit großen Hoffnungen, aber auch mit Unsicherheiten verbunden.

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Die Dynamik der Pachverträge

Ein entscheidendes Element, das bei der Übergabe an die nächste Generation berücksichtigt werden muss, ist das Thema Pachtverträge. Alle Praterunternehmer pachten das Land von der Stadt Wien, und die damit verbundenen Kosten können für die kommenden Generationen einen erheblichen finanziellen Druck darstellen. Hubert Pichler erklärte, dass die Pachtverträge zwar mit der Inflation steigen, aber häufig auf einem niedrigen Niveau basieren. Besonders in Zeiten von wirtschaftlichen Veränderungen kann dies zu einer Herausforderung werden. Ein Gesetz, das während der letzten Amtsperiode verabschiedet wurde, soll Familienbetriebe bei der Übergabe unterstützen, jedoch bleibt die Regelung zu Pachthöhen unklar.

Traditionen und ihre Zukunft

Die Praterfamilien stehen vor der Herausforderung, Tradition und Innovation zu vereinen. Bei vielen Geschäftsübergaben sind die älteren Generationen noch stark in die Betriebe involviert und bewahren damit das Wissen und die Fähigkeiten aus Jahrzehnten Erfahrung. Gleichzeitig ist es für die Nachfolger entscheidend, neue Ideen einzubringen und das Unternehmen an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen. „Wir sind am halben Weg zur Übergabe“, so Pichler, und zeigt damit, dass der Prozess der Übergabe immer ein zweiseitiger Lernprozess ist.

Wachstum trotz Personalkrisis

Tina Heindl steht vor ähnlichen Herausforderungen. Obwohl der Betrieb floriert und sie neue Angebote wie „Escape Games“ einführen möchte, ist die Suche nach geeigneten Mitarbeitern, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, zunehmend schwierig. Diese Problematik ist auch anderen Unternehmern im Prater bekannt und zeigt, dass der gesamte Sektor vor Herausforderungen steht, die über die Familienstruktur hinausgehen.

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Lange Tradition im Prater

Die Praterverbandschefin Silvia Lang gehört zu einer der ältesten Familien im Prater, deren Geschichte bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Entwicklung vom Wanderzirkus zu fest ansässigen Unternehmen ist ein Zeichen für die Anpassungsfähigkeit der Fronarbeiter im Bildungssektor und dem Vergnügungsmarkt. Lang hebt hervor, dass von 80 Geschäftstreibenden 20 aus alten Praterdynastien stammen. Diese historischen Wurzeln fördern nicht nur die Identität der Betriebe, sondern schaffen auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Unternehmern.

Der Prater als Beispiel für den Wandel

Die Entwicklungen im Prater sind ein Beispiel für den breiteren Trend in der Gesellschaft, wo Familientraditionen und moderne Anforderungen aufeinanderprallen. Die Herausforderungen beim Generationswechsel sind groß, und die Lösungen müssen sowohl innovativ als auch respektvoll gegenüber den Traditionen der Vorfahren sein. Die Mischung aus alten Werten und den Bedürfnissen der heutigen Zeit macht den Prater zu einem faszinierenden Ort, an dem Geschichten von Generationen erzählt werden.

Quelle/Referenz
profil.at

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