Das Areal des ehemaligen Nordwestbahnhofs in der Brigittenau wird in den kommenden Jahren zu einem neuen Stadtquartier umgestaltet, das Raum für etwa 16.000 Menschen bieten soll. Die Arbeiten beginnen mit einem massiven Abriss, der bereits angekündigt wurde. Der Standort, der lange Zeit als Barriere für die Stadt wahrgenommen wurde, wird nun in ein zukunftsorientiertes Wohn- und Lebensumfeld verwandelt.
Der Nordwestbahnhof, der vor über 150 Jahren für den Personenverkehr eröffnet wurde, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Seit den 1920er Jahren wurde der Bahnbetrieb eingestellt und das Gelände diente anschließend unter anderem als Indoor-Skihalle. Später wurde es zum Zentrum für den Güterverkehr in Wien umgenutzt. Nach langem Stillstand und Überlegungen zur Neugestaltung wird nun ein aktiver Wandel vollzogen.
Neues Leben für einen Gewerbestandort
Die ÖBB, die das Gelände bislang verwaltet haben, schaffen mit dieser Entwicklung Platz für eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte. Der Abriss von etwa 45 Lagerhallen und verschiedenen anderen Gebäuden wird in den nächsten vier Jahren durchgeführt. Rund 160.000 Quadratmeter der versiegelten Flächen werden entsiegelt, was als wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Stadtentwicklung gilt.
Die Transportlogistik wird dabei vereinfacht, da der Bedarf an Frachtenbahnhöfen geschrumpft ist. Das bisherige Abbruchmaterial soll größtenteils über Schienen abtransportiert werden, um den ökologischen Fußabdruck der Baustelle so gering wie möglich zu halten.
Auszeichnungen im Innenstadtbereich
Die Planungen sehen vor, dass noch während der Abrissarbeiten die erforderliche Infrastruktur für das neue Stadtquartier aufgebaut wird. Eine der ersten Maßnahmen ist die zukünftige Straßenbahnlinie 12, die bereits 2025 das Gelände durchqueren wird. Bedeutung kommt dabei auch dem geplanten Park, der „Grüne Mitte“, zu, der über zehn Hektar groß sein soll. Um diesen Park werden die neuen Wohn- und Bildungseinrichtungen angeordnet.
Die Vorfreude auf die neuen Bauprojekte wird besonders von Verkehrsministerin Leonore Gewessler betont, die die Wichtigkeit solcher städtischen Entwickluntersuchungen hervorhebt. Es wird festgehalten, dass die Wiederverwendung von Brachflächen entscheidend zur Bekämpfung des Bodenverbrauchs in Wien beiträgt. Auch Planungsstadträtin Ulli Sima lobt die Initiative, da sie den Stadtentwicklungsprozess auf versiegelten Flächen fördert.
Obwohl neue Gebäude entstehen, wird die Geschichte des Standorts durch den Erhalt zweier Backsteinbauten gewahrt, die an die Vergangenheit des Nordwestbahnhofs erinnern sollen. Dies zeigt den Balanceakt zwischen modernem Wohnraum und geschichtlichem Erbe, den die Verantwortlichen erfolgreich anstreben. Für die Brigittenau und die Stadt Wien ist dies ein erster Schritt in eine vielversprechende Zukunft.
Diese bedeutenden Veränderungen am Nordwestbahnhof sind ein herausragendes Beispiel für die Planung und Umsetzung urbaner Entwicklungsprojekte in Wien und unterstreichen die Effizienz moderner Stadtplanung. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.5min.at.
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