Am 4. Oktober 2024 findet in Wien eine bedeutende Veranstaltung statt, die auf die Dringlichkeit des Themas Gewalt gegen Frauen hinweist. Der „Lauf gegen Femizide“ zieht Menschen aus verschiedenen Stadtteilen an, die durch Laufen oder Radfahren von Brigittenau nach Landstraße nicht nur Sport treiben, sondern auch ein klares Zeichen gegen diese tragischen Vorfälle setzen möchten.
Kampagne zur Sensibilisierung
Die Initiative für diesen Lauf stammt vom Gewaltpräventionsprojekt „StoP“ in Zusammenarbeit mit dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF). Die Organisatoren möchten durch diese Veranstaltung die Öffentlichkeit für das Thema Femizide sensibilisieren, um eine breitere Diskussion über geschlechtsspezifische Gewalt zu fördern. Die Wahl des Datums und der Route hat symbolischen Charakter, denn sie erinnert an tragische Ereignisse, die sich in diesen Stadtteilen ereignet haben.
Femizide im Jahr 2024: Eine erschreckende Bilanz
Die Alarmbereitschaft ist groß: Laut dem Innenministerium wurden im Jahr 2024 bereits 14 Femizide registriert. Ein besonders erschreckender Fall fand am 23. Februar statt, als an einem einzigen Tag in Brigittenau und Landstraße vier Frauen sowie ein Mädchen von Männern ermordet wurden. Diese erschreckenden Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit von Aktionen wie dem Lauf gegen Femizide. Ein Ziel ist es, das Bewusstsein zu schärfen und die Community dazu zu ermutigen, sich aktiv gegen Gewalt auszusprechen.
Einladung an alle Geschlechter
Besonders betont wird, dass die Einladung zu dieser Veranstaltung an alle Geschlechter gerichtet ist, wobei ein besonderer Aufruf an Männer ergeht. Die Organisatoren hoffen, dass sich sowohl die Teilnehmenden beim Lauf als auch in der Organisation, der Werbung mit Flyern und Plakaten sowie bei Rahmenprogrammen wie Reden oder Musikbeiträgen engagieren. Die Teilnahme am Lauf ist kostenfrei und jeder, der sich aktiv gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen möchte, ist herzlich willkommen.
Details zur Veranstaltung
Der Treffpunkt für den Lauf ist um 17 Uhr am Maria-Restituta-Platz, der sich in der Nähe der S- und U-Bahnstation Handelskai befindet. Um 18 Uhr erfolgt der offizielle Start, der die Teilnehmenden zum Platz der Sozialen Sicherheit in der Nähe des Rochusmarkts führt. Interessierte können sich unter office@stop-partnergewalt.at anmelden. Darüber hinaus sind ausführliche Informationen auf der Webseite www.stop-partnergewalt.at erhältlich.
Empowerment durch Gemeinschaft
Die Veranstaltung zielt darauf ab, nicht nur die Aufmerksamkeit auf ein ernstes Problem zu lenken, sondern auch die Gemeinschaft zu stärken und Anreize zur Beteiligung zu schaffen. Das Projekt „Stadtteile ohne Partnergewalt“ möchte die Nachbarschaft aktiv einbinden und bewirken, dass alle Menschen Verantwortung für ein sicheres Umfeld übernehmen. Die Partizipation an solchen Aktionen kann dazu führen, dass sich immer mehr Menschen für den Schutz von Frauen und gegen Gewalt engagieren.