Wien-Brigittenau

Jugendlicher Mörder dankt Geschworenen: Ein Fall mit psychologischen Abgründen

"Im Sommer 2023 verwandelte ein 16-Jähriger in Wien einen Blutrausch in die Tötung zweier schlafender Obdachloser – jetzt wartet er auf das Urteil im forensischen Zentrum!"

Ein erschütternder Fall von Gewalt hat in Wien für Entsetzen gesorgt. Im Sommer 2023 soll ein 16-jähriger Junge innerhalb weniger Wochen zwei schlafende Obdachlose mit einem Messer ermordet haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, eine obdachlose Frau schwer verletzt zu haben. Das Gericht hat nun ein Urteil gefällt, das den Verurteilten mit einer Haftstrafe von zwölf Jahren belegt. Dies ist noch nicht rechtskräftig.

Der junge Mann, mittlerweile 18 Jahre alt, zeigte sich während des Verfahrens umfassend geständig und entschuldigte sich bei den Überlebenden. Sein Verteidiger bezeichnete ihn als „lieber, netter 18-Jähriger“, der unter einer schwierigen Kindheit gelitten habe. Der Jugendarrest, den er verbüßen muss, wird durch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum ergänzt, da er an einer schwerwiegenden und nachhaltigen Persönlichkeitsstörung leidet.

Die Taten im Detail

Die brutalen Übergriffe ereigneten sich am 12. Juli 2023 und 22. Juli 2023. Beim ersten Vorfall, der sich am Handelskai in Wien-Brigittenau ereignete, erstach der Angeklagte einen 56-jährigen Mann, der dort schlafend lag. Trotz seiner Verletzungen konnte das Opfer noch 350 Meter laufen, bevor er das Bewusstsein verlor. Hätte er sofort Hilfe erhalten, hätte er möglicherweise überlebt, so ein Gutachter.

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Ein paar Wochen später, am 22. Juli, fügte der Angeklagte einer 51-jährigen Frau im Stadtteil Leopoldstadt ebenfalls schwere Verletzungen zu. Sie überlebte den Überfall, leidet jedoch bis heute unter den Folgen. Der junge Mann hatte sich zuvor ihre Bewegungen genau beobachtet, bevor er sie angriff. Es wird berichtet, dass er während der Taten sogar sein Handy auf Flugmodus gesetzt hatte, um nicht geortet zu werden, und seine Gesichtszüge hinter einer Kapuzenjacke versteckte.

In der Verhandlung offenbarte der Angeklagte, dass er „in eine Art Blutrausch“ verfallen sei und ihm das Gefühl einer „Erfüllung“ nach dem ersten Mord überkam. „Es waren nicht gezielt obdachlose Menschen“, versicherte er den Geschworenen. Seine Taten wurden als besonders brutal und heimtückisch beschrieben, da er sich schutzbedürftiger Opfer bediente.

Psychoanalysen und Gutachten

Das psychiatrische Gutachten bescheinigt dem 18-Jährigen Schuldfähigkeit, beschreibt ihn jedoch als „Serienmörder“, der eine immense Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Experten schätzten, dass ohne eine Therapierung erneut schwere Straftaten zu erwarten sind. Die psychische Belastung des Jungen ist erheblich, geprägt von einer problematischen Kindheit und Erfahrung von emotionalem Missbrauch.

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin, die in dem Fall als Sachverständige auftrat, berichtete über seine frühzeitigen Mordfantasien und eine posttraumatische Belastungsstörung. Sie empfiehlt dringend eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum. Dies bestätigte auch der renommierte Gerichtspsychiater, der betonte, dass der Angeklagte die Taten akribisch vorbereitet hatte.

Das Gericht betonte, dass die Selbstanzeige des Angeklagten und die detaillierte Schilderung der Tathandlungen zwar mildernd gewertet wurden, jedoch die Schwere und Brutalität der Taten eine empfindliche Freiheitsstrafe nach sich ziehen müssen. Die Staatsanwältin hob hervor, dass der Angeklagte aus „besonders verwerflichen Beweggründen“ gehandelt habe und es sich um äußerst brutale Verbrechen handelt.

Für einige wird es ein herausforderndes und emotional belastendes Thema bleiben. Berichte über die Vorfälle könnten für Personen, die sich in Krisen befinden, belastend sein. Unterstützung und Hilfe sind in Österreich über die Telefonseelsorge unter 142 und andere Organisationen erhältlich, um Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen.

Insgesamt spiegelt dieser Fall nicht nur die grausame Realität von Gewalt gegen schutzbedürftige Personen wider, sondern wirft auch Fragen zur psychischen Gesundheit und dem Umgang mit straffälligen Jugendlichen auf.

Quelle/Referenz
wien.orf.at

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