
Wien plant massive Investitionen in das öffentliche Verkehrssystem! Neun Straßenbahnlinien sollen verlängert oder verlegt werden, wie die Wiener Grünen-Chefin Judith Pühringer betont. Der vollständige Ausbau würde stolze 68 Kilometer neue Gleise erfordern und wird auf 1,7 bis zwei Milliarden Euro geschätzt – ein Bruchteil im Vergleich zu den gigantischen Kosten der Lobauautobahn, die bis zu sechs Milliarden Euro beanspruchen kann. Pühringer sieht in den Straßenbahnen das Potenzial, zu den „Champions“ des Wiener Öffi-Netzes zu werden, da sie schnell und kostengünstig gebaut werden können und hohe Kapazitäten bieten.
Finanzielle Herausforderungen für die Stadt
Doch die finanziellen Herausforderungen der Stadt Wien sind nicht zu übersehen. Trotz Einsparungen von etwa 300 Millionen Euro durch ein verbessertes Controllingsystem bei Großprojekten wird der Schuldenstand voraussichtlich weiter steigen und erreicht momentan beeindruckende 11,9 Milliarden Euro. Laut Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) wurde das ursprünglich erwartete Defizit für 2024 von 2,2 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro gesenkt. Doch für 2025 wird ein „Worst-Case-Szenario“ mit einem Defizit von 3,8 Milliarden Euro befürchtet, hauptsächlich bedingt durch einen drastischen Rückgang der Ertragsanteile des Bundes.
Die Stadt plant Maßnahmen zur Stabilisierung der finanziellen Lage und will bis zu 500 Millionen Euro einsparen. Hanke fordert Nachverhandlungen des Finanzausgleichs und Gespräche mit dem Bund über den EU-Stabilitätspakt. Effizienzsteigerungen sollen durch den Einsatz von KI-Lösungen im Verwaltungsapparat erzielt werden, während die Verbesserung der städtischen Dienstleistungen weiterhin oberste Priorität hat. So bleibt etwa die 365-Euro-Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr bestehen, und Investitionen in die Infrastruktur sollen fortgesetzt werden, wie orf.at und kosmo.at berichten.
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