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Die Studierendenvertretung an der FH Campus Wien steht vor einem dramatischen Umbruch. Der Verband Sozialistischer Student_innen Österreichs (VSStÖ), der bei der ÖH-Wahl 2023 mit beeindruckenden 46 % der Stimmen dominierte, hat sich in den letzten Monaten überraschend aus der Hochschulvertretung zurückgezogen. Wie apa.at berichtet, erscheint seit einem Jahr kein Vertreter des VSStÖ mehr zu den Sitzungen. Dies führte zu einer leeren Stuhl-Reihe in der Spitze der Studierendenvertretung, und die JUNOS Studierenden übernahmen nun die Verantwortung. Moritz Gabriel wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, mit dem Ziel, dringend benötigte Stabilität und Service zu bieten.
Historische Wurzeln des VSStÖ
Die Geschichte des VSStÖ ist aufgrund ihrer Ursprünge in der sozialistischen Studentenbewegung von großer Bedeutung. Schon seit 1893 vereinigten sich progressive Studenten in Wien zu einer politischen Kraft, die sich für eine offene und demokratische Hochschullandschaft einsetzte, so rotbewegt.at. Über die Jahre hinweg kämpfte der VSStÖ gegen soziale Ungleichheiten, setzte sich für einen offenen Bildungszugang ein und mobilisierte gegen diskriminierende Maßnahmen in der Hochschulpolitik. Trotz schwerer Rückschläge, darunter Verbote während des Austrofaschismus und der nationalsozialistischen Diktatur, blieb der Verband eine wichtige Stimme für Studierende.
Die aktuellen Entwicklungen am FH Campus Wien werfen ein grelles Licht auf die Notwendigkeit einer starken und aktiven Studierendenvertretung. Manuel Grubmüller, Spitzenkandidat der JUNOS, kritisierte die Inaktivität des VSStÖ scharf: "Es ist bedauerlich zu sehen, wie der Verband sich zurückzieht, anstatt für die Interessen der Studierenden zu kämpfen." Die anstehenden Wahlen im Mai bieten den Studierenden die Gelegenheit, Verantwortung und eine echte Vertretung zurückzufordern. Die Wahlen sind nicht nur eine Chance zur Neuorientierung für die Studierenden, sondern auch ein Test für die Relevanz und das Engagement des VSStÖ in der heutigen Hochschulpolitik.
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