Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 72 nach Schwechat wurde überraschend abgesagt und stattdessen soll der Einsatz von Bussen verstärkt werden. Dies stößt im Wiener Rathaus auf Unverständnis. Verkehrsstadträtin Uli Sima bezeichnete dies als historisches Scheitern in der länderübergreifenden Verkehrspolitik. Es wurde lange mit verschiedenen Parteien verhandelt, darunter den Wiener Linien, dem Bund und Herstellern von Straßenbahnen, um die Rahmenbedingungen für die Verlängerung zu klären.
Der Bund war bereit, die Hälfte der Errichtungskosten und Betriebskosten zu übernehmen, was ein günstiges Angebot gewesen wäre. Sowohl Wien als auch Niederösterreich hätten nur ein Viertel der Kosten tragen müssen. Trotz dieser positiven Aussichten wird das Projekt vorerst nicht umgesetzt. Niederösterreich plant stattdessen, die Busintervalle bis 2027 zu verdichten, was die geplante Straßenbahnstrecke überflüssig macht. Dies stößt auf Kritik, da die Straßenbahn früher fertiggestellt worden wäre.
Die geplante länderübergreifende Linie, die von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig angekündigt wurde, sollte ab 2025 die U-Bahnstation Simmering mit Rannersdorf-Nord in Schwechat verbinden. Trotz der vielversprechenden Pläne liegt das Projekt nun auf Eis und es ist unklar, wann oder ob es überhaupt umgesetzt wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verkehrssituation in der Region in den kommenden Jahren entwickeln wird.