Die renommierte Performancekünstlerin Florentina Holzinger erregte erneut Aufsehen mit ihrer neuen Inszenierung „Sancta“, die bei der Uraufführung im ausverkauften Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin das Publikum zu tosendem Applaus und Jubel animierte. Die knapp dreistündige Aufführung, bekannt für ihre Geschwindigkeit und Provokation, beleuchtete die biblische Geschichte auf temporeiche Weise.
Die Schlussszene der Aufführung hinterließ eine bleibende Wirkung, als nahezu alle 520 Besucher aufstanden und gemeinsam „Don’t dream it, be it“ aus der „Rocky Horror Picture Show“ sangen. Diese mitreißende Performance markierte einen Höhepunkt in der Karriere der österreichischen Künstlerin, die mit früheren Werken wie „Ophelia’s Got Talent“ und „Tanz“ bereits Erfolge feierte.
„Sancta“ vereint Elemente aus Hindemiths „Sancta Susanna“ und einer modernen, provokativen kirchlichen Messe, in der nackte Darstellerinnen zu verschiedenen Musikstilen agieren. Holzinger thematisiert in dem Stück lesbische Liebe, christliche Rituale und die Unterdrückung der Frau mit drastischen Szenen wie Rollschuhfahrerinnen in einer Halfpipe und symbolischer Zerstörung von Michelangelos Fresko.
Die Inszenierung der begabten Choreografin wurde bereits im Vorfeld kontrovers diskutiert, da sie die katholische Kirche kritisiert und Missbrauchsfälle anprangert. Mit ihrer radikalen Darstellung weiblicher Körper und trashigen Elementen sorgt Holzinger konsequent für Herausforderung und Auseinandersetzung in der Theaterwelt, was ihr begeistertes Publikum und kritische Bewunderung einbringt.