
Ein neues Buch von Kaltenbrunner und Neuhold beleuchtet auf erschreckende Weise, wie TikTok zum Verbreitungsfeld für radikalislamistische Inhalte geworden ist. Die beiden Autoren haben sich als 17-Jährige ausgegeben, um zu demonstrieren, wie der Algorithmus von TikTok Nutzer, die Interesse am Islam zeigen, binnen Stunden mit extremistischen Videos konfrontiert. Wie vienna.at berichtet, beschreibt das Buch gescheiterte sowie erfolgreiche Terrorpläne, die im Namen des Islamischen Staates erdacht wurden. Zu den Fällen zählt ein 14-Jähriger aus Villach, der wegen eines geplanten Anschlags in U-Haft sitzt, sowie ein Mädchen aus Graz und ein junger Mann, der ein Konzert von Taylor Swift als Ziel hatte.
Gefährliche Trends unter Jugendlichen
Das Problem mit Konvertiten und deren Radikalisierung ist alarmierend. Wie newsflix.at erläutert, gibt es beispielhaft eine kanadische TikTokerin mit über eineinhalb Millionen Followern, die unter dem Hashtag #wewokeup Tausende Videos von jungen Mädchen zeigt, die zum Islam konvertieren. Diese Videos inszenieren einen radikalen Lebenswandel: von der Party mit Alkohol zu einem Bild des idealen muslimischen Lebens. Diese Transformation wird als erfüllend und rein propagiert und könnte auf junge Nutzer einen starken Einfluss haben.
Zusätzlich schildern Experten, darunter Spezialisten von der Dokumentationsstelle Politischer Islam und der Deradikalisierungsstelle DERAD, wie solche Radikalisierung verläuft. Besonders brisant ist die Analyse, dass politisches Versagen eine Rolle bei vielen islamistisch motivierten Anschlägen in Europa spielt. Laut Neuhold und Kaltenbrunner hätten diverse Attentate in Städten wie Magdeburg und Wien durch präventive Maßnahmen möglicherweise verhindert werden können. Im Buch ist ein 12-Punkte-Plan gegen Online-Islamismus enthalten, der unter anderem ein TikTok-Verbot für unter 14-Jährige und die Überwachung von Messenger-Diensten fordert.
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