Am 8. Dezember 2024 versammelten sich mehr als 12.000 Syrer in Wiens Innerer Stadt, um den Sturz von Bashar al-Assad zu feiern. Die ursprünglich angemeldete Demonstration mit nur 3.000 Teilnehmern geriet schnell außer Kontrolle, wie der FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer berichtete. Die Polizei, die bereits für ein fußballspiel zuständig war, hatte Mühe, die Menge zu kontrollieren. Statt harmloser Feuerwerkskörper wurden Schreckschusspistolen gezückt, was die Lage in der Innenstadt weiter eskalierte.
Die Großdemonstration wurde von der „Freien Syrischen Gemeinschaft in Österreich“ organisiert, um Solidarität mit den Opfern des syrischen Regimes zu zeigen. Amesbauer betont, dass der Jubel unter den Syrern auch den Wunsch widerspiegelt, in ihre Heimat zurückzukehren, um das österreichische Sozialsystem zu entlasten. Dies könnten nicht nur die bei der Demonstration präsentierten Schreckschüsse zeigen, sondern auch die anhaltend hohen Asylantragszahlen, die vor allem aus Syrien stammen. Laut einer Anfrage des Innenministeriums sind im Januar 2024 insgesamt 845 Asylanträge wegen Familiennachzugs gestellt worden, wobei 782 davon syrische Familienangehörige betrafen, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, so die Kleine Zeitung.
Hohe Asylantragszahlen
Mit 1.206 bewilligten Einreiseerlaubnissen war der Januar 2024 der Monat mit den meisten genehmigten Familiennachzügen seit längerem. Die Zahl der Asylanträge ist im Vergleich zu den Vorjahren stark gestiegen, was sowohl den politischen Druck als auch die sozialen Herausforderungen in Wien verstärkt. Im Jahr 2023 waren rund 89 Prozent der Anträge von Syrern gekommen, was die Dominanz dieser Gruppe unter den Antragstellern verdeutlicht. Auch die Grundversorgung wird stark von Syrern und Ukrainern geprägt, wobei Ende 2023 in Wien noch immer 78.847 Personen in dieser Kategorie lebten, viele von ihnen ukrainische Vertriebene.
Der hohe Andrang bei der Demonstration zeigt nicht nur die Unruhe in der syrischen Diaspora, sondern auch die derzeitige Belastung der österreichischen Asyl- und Sozialstrukturen. Die Entwicklungen deuten auf eine brisante Gemengelage hin, in der die österreichische Innenpolitik und die Sicherheitskräfte gefordert sind, den Herausforderungen Herr zu werden, während sich die Situation in der Heimat der Demonstranten nicht verbessert.