
Der Film "Sugarland", der heute 29.03.2025 seine Premiere feiert, überrascht nicht nur durch seine kreative Handlung, sondern auch durch die Wahl des Mediums. Die Regisseurin Isabella Brunäcker hat sich entschieden, den Film analog auf 16 mm-Material zu drehen und so das authentische Gefühl der Straßenreise einzufangen. Ihr Werk wurde mit dem Kodak Analogfilmpreis bei der Diagonale ausgezeichnet, was die Bedeutung dieser Entscheidung unterstreicht.
Die Erzählung fokussiert sich auf zwei Hauptcharaktere: Iga, gespielt von Jana McKinnon, und Ethan, dargestellt von Bill Caple. Iga nimmt nach einer schmerzhaften Trennung eine Reise auf sich, um das Auto ihres Ex-Freundes von Wien nach Schottland zu überführen. Auf dieser Autobahnreise trifft sie Ethan, einen Anhalter mit einem deutlichen Londoner Akzent, den sie auf einer Raststätte mitnimmt. Die Beziehung zwischen diesen beiden Charakteren entwickelt sich im Laufe ihrer Gespräche und bildet das emotionale Herzstück des Films.
Der kreative Prozess
Die Dreharbeiten zu "Sugarland" fanden chronologisch statt, was bedeutete, dass die Darstellenden im Vordergrund saßen, während Brunäcker und Kameramann Matthias Helldoppler hinten im Fahrzeug positioniert waren. Diese Herangehensweise förderte die Authentizität und ließ die Charaktere in ihrer spielerischen Interaktion wachsen. Die unpersönlichen Orte wie Autobahnen und Raststätten unterstützen ein Gefühl der Einsamkeit und des Wunsches nach Verbindung, welches in der heutigen Zeit besonders stark ausgeprägt ist.
Besonders interessant ist, dass die Regisseurin Bedenken hatte, das Auto könnte während der Dreharbeiten ausfallen. Doch der BMW hielt bis zum Schluss durch, was nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Produktion sorgte, sondern auch das Budget stabil hielt. Diese Aspekte zeigen, wie die Herausforderungen des Lebens auf der Straße in den Film integriert wurden.
Analogfotografie im Aufwind
2025 gilt zudem als ein bedeutendes Jahr für die Wiederbelebung der analogen Fotografie. Nach Berichten investieren große Hersteller in neue Technologien und Produktionsprozesse, um die wachsende Nachfrage nach analogem Film zu decken. Unternehmen wie Harman Photo und Kodak haben Millionen in die Verbesserung der Filmproduktion investiert. Der Trend wird durch die Einführung neuer Filme und die Entwicklung neuer Kameramodelle wie der Pentax P17 weiter angeheizt.
Daraus ergibt sich eine dynamische Community von Fotografen, die ihre eigene Filme im Home-Entwicklungsprozess realisieren, unterstützt durch erschwingliche Chemie von Marken wie ADOX und Kodak. Dies zeigt das lebensbejahende Potenzial der analogen Fotografie, die sich parallel zur Digitalisierung behauptet.
Der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Filmindustrie und die Festivals ist ein weiteres zentrales Thema. Laut dem Buch „Rethinking Film Festivals in the Pandemic Era and After“, herausgegeben von Marijke de Valck und Antoine Damiens, wurden die traditionellen Festivalformate stark beeinflusst und es fand eine schnellere digitale Entwicklung statt. Diese Entwicklungen zeigen die Anpassungsfähigkeit der Filmkulturen in Krisenzeiten und deren Streben nach neuen Wegen zur Publikumsansprache.
Die Resilienz der Filmkulturen während der Krise sowie die nachhaltigeren Ansätze, die in der Zukunft angestrebt werden sollten, verdeutlichen den anhaltenden Wandel in der Filmbranche und steigern das Interesse an innovativen Erzählformen wie sie in "Sugarland" erlebbar werden.
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